Schmöckwitzer rufen zum Protest gegen Stilllegung der Uferbahn auf

Schmöckwitz. Der Ortsverein Schmöckwitz hat kürzlich (11.3.2011) an der Endhaltestelle der Straßenbahn-Linie 68 in Alt-Schmöckwitz einen Gedenkstein enthüllt. Mit dem ehemaligen Prellstein von der Trasse der Uferbahn wollen die Initiatoren an den Beginn des Baus der Strecke vor 100 Jahren erinnern. Jedoch ist die Linie seit Jahren von der Stilllegung bedroht. Die Strecke führt vom S-Bahnhof Berlin-Grünau am Dahmeufer entlang bis nach Alt-Schmöckwitz. Die Bahn war ursprünglich auf Anregung und auf Kosten der damaligen Gemeinde Schmöckwitz errichtet worden. Sie erschließt neben Schmöckwitz auch den Ortsteil Karolinenhof, vor allem aber das touristisch attraktive Ausflugsgebiet entlang des Langen Sees. Viele Wassersportvereine sowie das Strandbad Grünau und der Olympiastützpunkt sind mit der Uferbahn erreichbar.

Bislang verweigere der Aufsichtsrat der BVG notwendigen Gelder für die Sanierung der Strecke und stelle somit das weitere Bestehen dieser Tram-Linie in Frage, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsvereins Schmöckwitz. Die durch ein Landschaftsschutzgebiet führende Uferbahn sei nicht durch einen Bus zu ersetzen und daher für Anwohner und Touristen gleichermaßen unverzichtbar. Sie gehöre überdies zu den schönsten Straßenbahnstrecken Deutschlands. Der Ortsverein Schmöckwitz, die Siedlergemeinschaft Karolinenhof, der Ortsverein Grünau und viele engagierte Bürger setzen sich den Erhalt dieser Straßenbahnstrecke ein. Der Ortsverein Schmöckwitz und weitere Aktivisten rufen dazu auf, am 9. April, ab 14 Uhr, mit einer Menschenkette entlang der Strecke gegen die Stillegung der Uferbahn zu protestieren. Mit dieser, womöglich in Berlin einzigartigen Aktion, solle ein sichtbares Zeichen für die Zukunft der hundertjährigen Tram-Linie gesetzt werden. (jl)

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