Menschenkette für den Erhalt der Uferbahn Tram 68 – BVG setzt Doppelzüge ein

Schmöckwitz. Für den Erhalt der Uferbahn, der Tram 68, starten die Ortesvereine Schmöckwitz und Grünau morgen (9.4.2011 ab 14 Uhr) eine Menschenkette von der Endhaltestelle in Alt-Schmöckwitz zum S-Bahnhof Grünau. Unterstützt werden sie dabei von der Siedlergemeinschaft Karolinenhof, Sportvereinen, verschiedenen Verbänden sowie dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die Veranstalter erwarten bis zu 5.000 Menschen. Um den Ansturm der Aktivisten zu bewältigen wird die BVG morgen Doppelzüge auf der Strecke einsetzen. Bis um 15 Uhr soll die Menschenkette als ein Zeichen für den Erhalt der reizvollen Straßenbahnlinie entlang des Langen Sees geschlossen sein. An der Strecke liegt das Strandbad Grünau, die Regattabahn, Badestellen entlang der Bammelecke und zahlreiche Sportanlagen von Ruder-Klubs sowie weiteren Wassersportvereinen. Die Tram-Linie wird im nächsten Jahr 100 Jahre alt.

„Von der Stilllegung ist die Linie derzeit nicht bedroht“, beruhigt BVG-Pressesprecherin Petra Reetz. Die Verbindung vom S-Bahnhof Grünau nach Alt-Schmöckwitz sei derzeit im Rahmenverkehrsvertrag zwischen dem Land Berlin und der BVG als Anstalt öffentlichen Rechts als Tram-Linie ausgewiesen. Zwischen 18 und 19 Millionen Euro müssten die Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in die Strecke investieren. Ursprünglich seien vom Senat für die Sanierung rund neun Millionen Euro bereit gestellt worden. Jedoch hätten sich inzwischen die Umweltauflagen für die Erneuerung der Strecke verändert. Denn die Linie führe durch ein Trinkwasserschutzgebiet. Die Gleise müssten daher in einem Trog verlegt werden. Da aber die Mittel für die Sanierung der Strecke vom Senat nicht in voller Höhe bereit gestellt worden seien, könne der Aufsichtsrat noch kein grünes Licht für die Sanierung der Strecke geben. Vorsitzender des BVG-Aufsichtsrates ist Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos).