Erneut demonstrierten Tausende in Schönefeld gegen Drehkreuzpläne am BER

Den Protest gegen den BER (BBI) wollen die Bürgerinitiativen nach der Sommerpause fortsetzen. (Foto: Michael Wolff, www.schulzendorfer.de)
Den Protest gegen den BER (BBI) wollen die Bürgerinitiativen nach der Sommerpause fortsetzen. (Foto: Michael Wolff, www.schulzendorfer.de)

Schönefeld (pm). Das große Interesse tausender Bürger aus der Region am neuen Flughafen Schönefeld, welche die Veranstaltung des Flughafens Schönefeld am Sonnabend auf dem Vorfeld des BER besuchten, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass das Flughafengroßprojekt weiterhin umstritten ist. Flughafengegner sprechen von bis zu 260.000 Menschen, die unter den Auswirkungen des Flughafens im südlichen Ballungsraum Berlins zu leiden haben werden. Es demonstrierten nach Angaben der Veranstalter rund 6.000 Menschen gegen die Drehkreuzpläne der Flughafenbetreiber und für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Es war die letzte Großdemonstration vor der Sommerpause.

Die Proteste seien ein kraftvoller Saisonabschluss der Flughafenproteste gewesen, erklärte der Bürgerverein Leben in Zeuthen heute in einer Pressemitteilung. Die Veranstaltung sei auch Auftakt einer neuen Volksinitiative für ein landesplanerisches Nachtflugverbot. Der Protest werde nach der Sommerpause weiterhin fortgesetzt, kündigte die Bürgerinitiative aus Zeuthen an. Was Herr Wowereit nach Kräften vermeiden wolle, werde nun in den Berliner Wahlkampf getragen.

In den Reden von Martin Henkel (Vorsitzender der Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm) und Markus Peichl (Sprecher des Bündnisses Berlin Brandenburg gegen neue Flugrouten) spielten die Flugrouten keine Rolle. Der Protest sei längst deutlich grundsätzlicherer Natur. Er rühre an den Wurzeln des BER-Projekts. Auch die neuen Bürgerinitiativen haben erkannt, dass die Wahl des Standortes die Ursünde des ganzen BER-Projektes sei. Die Flughafengegner kämpften nun dafür, dass die Konsequenzen dieses grundlegenden Fehlers nicht allein die 200.000 Menschen tragen müssen, die von den Auswirkungen des BER massiv betroffen seien. Die Konsequenzen hätten vielmehr jene zu tragen, welche die falsche Standortentscheidung getroffen, mitbetrieben und vollstreckt hätten. Die Bürgerinitiativen fordern neben dem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr dass der Flughafen so betrieben werde, wie er geplant und genehmigt wurde: Nämlich als ein mittelgroßer Verkehrsflughafen für den Bedarf von Berlin und Brandenburg und nicht als internationales Drehkreuz. (jl)