Heimatverein holt „Woodstock am Karpfenteich“ nach Eichwalde

Legendär: Die Open-Air-Konzerte in Peitz. (Collage: Jörg Levermann)
Legendär: Die Open-Air-Konzerte in Peitz. (Collage: Jörg Levermann)

Eichwalde. Zu einer außergewöhnlichen musikalischen Lesung lädt der Eichwalder Heimatverein in die Alte Feuerwache ein. Die Jazzwerkstatt Peitz, mit Ulli Blobel, und den beiden Gitarristen Uwe Kropinski und Joe Sachs feiert ihr Comeback mit einer Lesereise durch die Republik. Die Musiker entführen das Publikum in die Zeit des Jazz zu DDR-Zeiten in Peitz und machen einen Zwischenstopp am Donnerstag, 3. Mai in der Alten Feuerwache in Eichwalde (Bahnhofstraße 79).

Die Stadt Peitz, tief im Südosten Brandenburgs, nahe der polnischen Grenze gilt unter Jazz-Fans noch immer als ein Ort ungezügelter Kreativität. In DDR-Zeiten waren die Treffen der Musiker Versammlungen des Andersseins – von den Parteioberen nicht von Anfang an gern gesehen. Die Jazz-Zeitung berichtete im September 2006 über das Woodstock des Ostens:

„Die DDR wird heute gern als Jazz-Paradies verklärt. Dabei mussten sich ostdeutsche Jazzmusiker lange Zeit den Vorwurf gefallen lassen, ihre Musik sei Ami-Gift und imperialistische Affenkultur. Erst 1978 wurde auf der ersten Konferenz zur Unterhaltungskunst der Jazz als förderungswürdiges Genre anerkannt. Die Jazzwerkstatt Peitz, bereits 1973 ins Leben gerufen, entwickelte sich ab 1979 zu einer Art DDR-Woodstock. Tausende besuchten die mehrmals im Jahr stattfindenden Peitzer Open-Air-Konzerte.“

Die Konzert-Lesung startet um 19 Uhr, der Eintritt kostet 7 Euro.

Weitere Informationen:

  • Mehr als Ostalgie: Comeback für Peitz – Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg lässt DDR-Jazzfestival aufleben
  • Ulli Blobel im Interview in der Jazz-Zeitung (März 2011)