Von Menschen und Städten – Franz Sager zeigt Bilder in der Alten Feuerwache

Menschen und Städte zeigen die Bilder des Grafikers und Malers Franz Sager. (Foto: Jörg Levermann)
Menschen und Städte zeigen die Bilder des Grafikers und Malers Franz Sager. (Foto: Jörg Levermann)

Eichwalde. Noch bis Sonntag, 12. August 2012, sind die Werke des Grafikers Franz Sager in der Alten Feuerwache in der Bahnhofstraße 79 zu sehen. Die Bilder zeigen Metropolen aus aller Welt. Der Grafik-Designer aus Eichwalde stellt erstmals seine Bilder in der Alten Feuerwache aus. Veranstaltet wird die Schau vom Förderverein Platz am Plumpengraben. Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Geboren wurde Franz Sager 1950 in Weimar. „Schon früh entschloss er sich, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen“, sagte Herbert Boeck, Vorsitzender des Fördervereins, kürzlich während der Eröffnung der Ausstellung vor rund 60 Kunstinteressierten. Noch während der Abiturzeit habe Sager die Spezialschule für Leiter des Künstlerischen Volksschaffen im Fachgebiet Malerei und Grafik besucht. Von 1971 bis 1975 studierte er Grafik-Design in Berlin. 1977 trat Sager dem Verband Bildender Künstler bei. Seit 1984 lebt der Grafiker in Eichwalde. Der Drang nach Neuem habe ihn zu den unterschiedlichsten grafischen Techniken wie Siebdruck, Radierung, Litografie und Fototechnik geführt. Nach 1990 habe sich Sager auch mit Computergrafik beschäftigt, so Boeck in seiner Laudatio.

„Ohne die Mitgliedschaft im Verband der Bildenden Künstler war eine freiberufliche Arbeit nicht möglich“, erklärte Sager gegenüber den Eichwalder Nachrichten. Der Verband habe sicher auch der politischen Zügelung gedient. Daneben seien die Mitglieder regelmäßig dazu angehalten worden, sich an den Bezirkskunstausstellungen zu beteiligen. Allerdings sei die künstlerische Ausbildung in der damaligen DDR vorbildlich gewesen, so Sager. „Wir brauchten damals kein Geld dafür und waren oft in Künstlerzirkeln unterwegs. Ganz unkompliziert sei es gewesen gemeinsam mit weiteren Künstlern sich den Plein airs, dem Malen im Freien, in Mecklenburg und an der Ostsee zu treffen. „Vor allem hatten wir Zeit ohne Ende“, sagte der Grafiker.

Sager arbeitete nach dem Studium als freiberuflicher Grafiker und Maler in der damaligen DDR. Ab 1973 lebte der Künstler im Künstlerhaus Katzengraben in Berlin-Köpenick. Dabei sei die Künstlergruppe massiv von der Staatssicherheit überwacht worden. „Ich habe noch einen dicken Stasi-Ordner. Zwei meiner besten Freunde haben sich später als inoffizielle Mitarbeiter heraus gestellt“, sagte der Künstler.

Die Bilder in der Ausstellung – gemalt mit Acryl auf Leinwand, teilweise in Collage-Technik – sind in der Zeit ab 2009 entstanden. Damit verarbeitet Sager auch schockierende Ereignisse der jüngeren Vergangenheit. Ich war noch niemals in New Yorck stellt die rauchenden Zwillingstürme des World Trade Centers dar. Der Künstler verarbeitet mit dem Bild, wie die Menschen durch die Medien von solchen Ereignissen erfahren.

Zwei Bilder aus der Ausstellung seien bereits verkauft, freut sich Sager. Er habe noch eine Unmenge an Radierungen, die er seit seinem 17. Lebensjahr anfertigte. Auch diese Bilder wolle er, wenn möglich, in einer Ausstellung in der Alten Feuerwache der Öffentlichkeit zugänglich machen.