Begegnungen in Äthiopien

Eichwalde (pm). Am Freitag, 22. August 2014, wird unter dem Titel „Gesichter Oromias – Begegnungen in Äthiopien“ in der Alten Feuerwache Eichwalde, Bahnhofstraße 79, eine Ausstellung mit Fotografien von Siegfried Menthel eröffnet. Als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schmöckwitz und später im Ruhestand reiste Menthel mehrere Male als Betreuer eines Aids-Waisenprojektes nach Äthiopien. Nicht ganz zufällig fotografierte er die Menschen, die in Chanka, in der Region von Western Wollega leben.

Optimismus und Lebensfreude strahlen die Fotos aus, die Siegfried Menthel in der Alten Feuerwache zeigt. (Foto: Siegfried Menthel)
Optimismus und Lebensfreude strahlen die Fotos aus, die Siegfried Menthel in der Alten Feuerwache zeigt. (Foto: Siegfried Menthel)

Bei der Vernissage am 22. August um 19 Uhr, erzählt Siegfried Menthel Geschichten zu seinen Fotografien und wird vom Pianisten Michael Stöckigt musikalisch begleitet. Die Ausstellung ist vom 23. bis zum 14. September 2014, jeweils donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 bei freiem Eintritt geöffnet. Siegfried Menthel erklärte in einer Pressemitteilung:

„Warum Äthiopien? – werde ich immer wieder gefragt. Eine Hungersnot Anfang der 90er Jahre richtete unsere Aufmerksamkeit dorthin. Deshalb unterstützten die Kirchengemeinden Berlin-Müggelheim und Berlin-Schmöckwitz, deren Pfarrer ich war, seit 1994 ein Entwicklungsprojekt in der Provinz Oromia in Äthiopien. Das Geld dafür kam vor allem aus dem Erlös der Sommerkonzerte in der Müggelheimer und Schmöckwitzer Kirche. So begann unser Kontakt mit Menschen in Chanka, einer Gemeinde in Oromia.

Im Jahr 2001 schlossen unsere beiden Berliner Gemeinden dann eine Partnerschaft mit der Gemeinde Chanka. Seit nunmehr 20 Jahren sammeln wir hier Geld für die Projekte, an denen wir beteiligt sind: vor allem für Aids-Waisen und an Aids erkrankte Eltern, aber auch für Podokoniose-Patienten, zur Unterstützung beim Schulbau, bei einer Baumpflanzung, beim Bau von Häusern für die Allerärmsten, beim Kirchenbau.

Manchmal und unbewusst reduzieren wir dabei die Empfänger in unserem Kopf auf ihre Hilfsbedürftigkeit. Damit sich solche inneren Bilder gar nicht erst festsetzen, ist es gut, einander zu besuchen, sich auf Augenhöhe zu begegnen und mit wahrhaftigeren Bildern zurück zu kommen. Seither habe ich acht Reisen dorthin gemacht, meist gemeinsam mit anderen. Wir wollten die Menschen dort besser kennen lernen, an ihrem Leben Anteil nehmen, von ihnen lernen – und hier davon erzählen. Die Fotos, die ich unterwegs gemacht habe, sind Erzählhilfen.

Die Armut vieler Menschen dort ist immer wieder schockierend und es bleibt nötig, mit ihnen zu teilen. Aber wir haben auch gelernt, dass wir ihnen nicht gerecht werden, wenn wir sie nur als Arme wahrnehmen. Wie reich sie sind an Seelenstärke und Lebensmut, an Lebensfreude, Schönheit und Würde, versuchen die Fotos zu zeigen.“

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