Flüchtlinge in Landesfeuerwehrschule: Schulungen abgesagt

Eisenhüttenstadt/Region. Am 24. Oktober 2015 waren rund 200 Flüchtlinge und Asylbewerber in verschiedenen Hallen der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt untergebracht. Bis zu 360 Menschen finden in den Notunterkünften Platz. Doch das hat Auswirkungen auf den Schulungsbetrieb. Drei Lehrgänge wurden bereits abgesagt, bis zum Jahresende werden sieben weitere Schulungen nicht stattfinden können. Bis Anfang 2016 sollen weitere Sammelunterkünfte an anderen Standorten wieder Schulungen für die Feuerwehr uneingeschränkt möglich machen.

Der Standort diene als Anlaufstelle für Sammeltransporte aus Süddeutschland erklärte Wolfgang Brandt, Stellvertretender Pressesprecher des Innenministeriums des Landes Brandenburg. Der Koordinierungsstab Asyl und das Ministerium seien bestrebt, die Hallen so zügig wie möglich wieder ihrem eigentlichen Zweck zuzuführen. „Wir sind in deiner Notsituation und machen das nicht mit Freude. Das ist weder für die Ausbildung der Feuerwehren in Ordnung noch für die Flüchtlinge“, bedauerte Brandt. Womöglich werde es im Dezember und Januar 2016 zusätzliche Kapazitäten Doberlug-Kirchhain und in Wünsdorf geben, um die Menschen unterzubringen und so auf die Notunterkünfte in der Landesfeuerwehrschule verzichten zu können.

„Wir haben natürlich die Notsituation erkannt und das Land unterstützt, Flüchtlinge vorübergehend in der Landesfeuerwehrschule unter zu bringen“, erklärte Werner-Siegwart Schippel, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes. Der Verband habe aber Innenminister Schröter schriftlich darauf hingewiesen, dass die Ausbildung der Feuerwehrkräfte unbedingt notwendig sei und die Schule baldmöglichst wieder uneingeschränkt genutzt werden müsse. Nicht zuletzt schützten gut ausgebildete Einsatzkräfte nicht nur die Bürger im Land, sondern letztlich auch die Flüchtlinge, so Schippel.