Wählerinitiative schickt Jenoch ins Rennen ums Bürgermeisteramt

Eichwalde. Gemeindevertreter Jörg Jenoch (51) kandidiert für das Amt des Bürgermeisters. Mehrheitlich hatten Angehörige der Wählerinitiative Eichwalde (WIE) in einer internen Abstimmung dem stellvertretenden Vorsitzenden der WIE-Fraktion ihre Unterstützung zugesichert. Die Bürgermeisterwahl findet im September 2017 statt.

Jörg Jenoch will Bürgermeister werden. Die Wählerinitiative unterstützt ihn dabei. (Archiv-Foto: Jörg Levermann)
Jörg Jenoch will Bürgermeister werden. Die Wählerinitiative unterstützt ihn dabei. (Archiv-Foto: Jörg Levermann)

Seit 2001 lebt Jörg Jenoch mit einer fünfjährigen Unterbrechung in Eichwalde. Von 2003 bis 2008 arbeitete der Vater von drei Kindern in der WIE-Fraktion mit, seit 2014 ist er erneut Gemeindevertreter der WIE. Der Lehrer an einer Schule für Blinde und Sehbehinderte will sich aktiv für alle Generationen in Eichwalde einsetzen und dabei auf mehrere Schwerpunkte konzentrieren.

Politische Agenda

Immer mehr Geschäfte in der Bahnhofstraße schließen. Es müsse ein vorrangiges Ziel der Gemeinde sein, den Einzelhandel in der Einkaufsstraße zu erhalten und Neuansiedlungen zu unterstützen, erklärte Jenoch am Montag bei einem Treffen der Initiative. Auch die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Freifläche am Bahnhof, die derzeit als Parkplatz und Stellfläche für Fahrräder genutzt wird, betrachtet der Bürgermeisterkandidat als Ziel seiner politischen Bemühungen.

Jenoch setzt sich für eine Unterführung der Bahnlinie an der Friedenstraße ein und begründet es damit, dass eine Brücke nicht barrierefrei zu errichten sei. Damit komme sie als Lösung des Verkehrsproblems nicht in Frage. „Ich gehe davon aus, dass öffentliche Bauwerke in Deutschland barrierefrei errichtet werden müssen“, sagte Jenoch gegenüber diesem Online-Magazin. Trotzdem treibe der Landkreis den Bau einer Brücke an der Friedenstraße voran, obwohl die Diskussion über die Barrierefreiheit noch gar nicht geführt worden sei, kritisiert Jenoch.

Mehr Transparenz

Mehr Transparenz in der lokalen Politik und Beteiligung der Bürger an Diskussionen über Projekte der Gemeinde fordert der Kandidat ein. So könnten beispielsweise mit Modellen anschaulich gezeigt werden, welche Auswirkungen Brücke oder Tunnel an der Friedenstraße auf das Erscheinungsbild des Ortes hat. Dadurch könnten sich die Menschen im Ort ein besseres Bild machen und eigene Ideen einbringen.

Handlungsbedarf beim Haushalt 2017

Trotz steigender Steuereinnahmen sei der Haushaltsentwurf für das laufende Jahr nicht ausgeglichen, obwohl die WIE-Fraktion viele Vorschläge dazu gemacht hatte, erklärte Jenoch. Bereits bei der Haushaltsdebatte im vergangenen Jahr drohte der Gemeinde mittelfristig die Zahlungsunfähigkeit, sofern nicht gegengesteuert wird. Der Bürgermeisterkandidat fordert dazu auf, konsequent alle Möglichkeiten der Kostenersparnis und Potenziale auch in der Personalorganisation der Verwaltung zu nutzen. Dazu hatte die WIE-Fraktion ein Personalentwicklungskonzept von der Verwaltung eingefordert. Mit den kürzlich vorgelegten Informationen ist die Gemeindevertretung aber nicht zufrieden.

Weitere Schwerpunkte sieht Jenoch in der Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden, der Erneuerung von Geh- und Radwegen, der weiteren Entwicklung der Badewiese und des angrenzenden Grundstücks sowie der Schaffung bezahlbarer Wohnungen für alle Generationen. Seiner Einschätzung nach könnten mehrgeschossige Wohnhäuser an den Hauptstraßen errichtet werden. Dabei solle vor allem der Bau seniorengerechter Wohnungen im Ortszentrum gefördert werden. Weitere Handlungsfelder sind für ihn die Erweiterung von Grundschule und Hort sowie das Erhalten der Vielfältigkeit des Kita-Angebots.

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