Mehr als die Hälfte der Neun- bis Dreizehnjährigen schauen im Durchschnitt zweieinviertel Stunden fern

Im Durchschnitt schauen die Kinder 2 Stunden und 15 Minuten fern. (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)
Im Durchschnitt schauen die Kinder 2 Stunden und 15 Minuten fern. (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)

Eichwalde. 53 Prozent der Schüler der vierten bis sechsten Klassen der Humboldt-Grundschule schauen jeden Tag durchschnittlich zweieinviertel Stunden fern. Das geht aus einer Umfrage vom Sommer 2011 hervor, die der Kinder- und Jugendverein (KJV) für das Kinder- und Jugendkonzept erstellte. „Die Umfrage ist nicht repräsentativ“, sagte Anja Pokorný, Diplom-Sozialpädagogin beim KJV. „Denn es konnten nur Kinder befragt werden, deren Eltern damit einverstanden waren“, erklärte die Sozialarbeiterin gegenüber den Eichwalder Nachrichten. Dennoch sind die Ergebnisse der Umfrage interessant. 78 Prozent der befragten Grundschüler gaben an, die Angebote des Eichwalder Jugendzentrums nicht zu nutzen. Dabei sind die Angebote des Jugendzentrums für die Neun- bis Dreizehnjährigen vielfältig. Daneben bieten die Vereine und Musikschulen ebenfalls viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Mehr als Dreiviertel (78%) der Befragten nutzen diese.

Eltern und Bildungministerium behinderten Umfrage zur Jugendarbeit

Durchschnittlich spielen die Befragten Schüler 1:40 Stunden am Computer oder an der Spielkonsole (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)
Durchschnittlich spielen die Befragten Schüler 1:40 Stunden am Computer oder an der Spielkonsole (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)

Unverständlich ist, dass so wenig Eltern der Befragung ihrer Kinder zustimmten, da es doch im Interesse der Eltern und ihrer Kinder liegen sollte, attraktive Freizeitangebote in Eichwalde zu schaffen. Es konnten nur 79 der 176 in Frage kommenden Schüler interviewt werden. Auch die Schüler des Humboldt-Gymnasiums und der Privatschule Villa Elisabeth sollten ursprünglich befragt werden. Dazu bekam der KJV jedoch keine Genehmigung, da nach Vorgaben des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport der „wissenschaftliche Aspekt der Umfrage nicht groß genug“ sei, so Pokorný. Damit entgehen der Gemeindeverwaltung, Eltern, Kindern und Jugendlichen, sowie Verantwortlichen der Jugendarbeit Erkenntnisse, die notwendig sind, um die Jugendarbeit im Ort weiterhin zu verbessern. Unklar ist ebenfalls, warum das Kinder- und Jugendkonzept noch immer nicht auf der Website der Gemeinde Eichwalde verfügbar ist. Das Konzept wurde kontrovers in der Versammlung der Gemeindevertreter im November vergangenen Jahres diskutiert. Das sei kein Konzept, es sei lediglich die Umsetzung eines Beschlusses von 2009. Es bringe überhaupt nichts, es  erneut zu bearbeiten, kritisierte Kurt-Michael Boas (CDU) das Kinder- und Jugendkonzept in der derzeitigen Fassung. Dennoch wurde es mehrheitlich von den Gemeidevertretern angenommen.

Kinder- und Jugendarbeit in Eichwalde ist vielfältig

So oft treffen die Schüler ihre Freunde (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)
So oft treffen die Schüler ihre Freunde (Grafik: Julius Roßa, Quelle: Umfrage Eichwalde KJV 2011)

Neben dem Jugendclub und den Angeboten der Vereine gibt es die mobile Jugendarbeit des KJV. Im Kinder- und Jugendparlament (KJP) engagieren sich elf junge Eichwalderinnen und Eichwalder zwischen zehn und 21 Jahren politisch. Sie befassen sich damit, was junge Menschen in Eichwalde interessiert und machen Vorschläge für Verbesserungen in Eichwalde. Der Kinder- und Jugendverein ist bei jeder Sitzung des KJP als Gast mit dabei und unterstützt die Arbeit der jungen Parlamentarier. Am 14. März 2012 wird das Gremium neu gewählt. Bei der letzten Wahl im März 2010 gaben laut Informationen der Gemeindeverwaltung 199 der 633 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das waren gerade einmal rund 19 31 Prozent. In diesem Jahr hoffen die Kinder und Jugendlichen auf eine höhere Wahlbeteiligung und auf möglichst viele Kandidaten. Dazu haben sie in ihrer jüngsten Sitzung Möglichkeiten zur Wahlwerbung beschlossen.

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