Bürgerdialog Schulzendorf: Bürgerinitiativen und Gemeindevertreter in Schulzendorf glauben nicht an Betriebsgenehmigung für den BBI

Schulzendorf (pm). Zum dritten Mal trafen sich am vergangenen Sonnabend in Schulzendorf, Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordnete, um über die zu erwartenden Folgen des neuen Hauptstadtflughafens für die Menschen in der Gemeinde und in Nachbarorten zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand der Schulzendorfer Appell  an die Landesregierung Brandenburg und die Bundesregierung vom November vergangenen Jahres. Nach Einschätzung von Bürgerinitiativen, Gemeindevertretern und die Gemeindeverwaltung dürfe infolge mehrerer hundert geplanter Überflüge pro Tag in Höhen zwischen 200 m und 400 m  der neue Hauptstadtflughafen keine Betriebserlaubnis erhalten.

Demnach erwarteten sie, dass in Schulzendorf keine acht Stunden Nachtschlaf mehr möglich sein werden. Selbst der minimale Schallschutz, der nach dem Planfeststellungsbeschluss gefordert wurde, sei nicht realisiert worden. Rund 500 Kinder in der Grundschule, dem Hort sowie den Kindertagesstätten Löwenzahn und Märchenland würden künftig von den größten Maschinen der Welt in  nur 300 m Höhe überflogen.

Ferner bemängelten die Bürgerinitiativen den ungenügenden Lärmschutz (Wohnungen, Schule, Hort, Kita, Schulweg, Sportplatz, Pausenhof, Garten). Schutz vor extremer Schadstoffbelastung durch die geringe Überflughöhe von weniger als 300 m selbst für die höchstbelasteten Ortslagen Grundschule und Eichbergsiedlung seien ebenso wie Schadstoffmessstellen nicht vorgesehen.

Die Interessengemeinschaft gegen Fluglärm, ein Zusammenschluss verschiedener Bürgerinitiativen, plant, die Fakten Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und der Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut vorzutragen. Nach Ansicht der Interessengemeinschaft müsse der Schutz der Einwohner Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben.

Die Interessengemeinschaft hatte sieben Landtagsabgeordnete zu dieser Veranstaltung eingeladen. Lediglich Eckehard Schulz (Die Linke) kam in Vertretung für Fraktionskollege Stefan Ludwig, berichtete schulzendorfer.de. (jl)