Von Mars und Venus: Gesa Korthus bringt Planeten zu Gehör

Eichwalde (pm). Wer sich am Sonnabend, 12. Juli 2014, beim Orgelkonzert in der evangelischen Kirche in Eichwalde an Filmmusik der Star Wars-Filme von George Lukas aus den späten 70er Jahren erinnert, wird ganz richtig hören. Denn auf dem Programm des Konzerts der Berliner Organistin Gesa Korthus stehen Werke von Gustav Holst und weiterer englischer Komponisten der Romantik und Moderne. Das Konzert auf der einzigen vollständig erhaltenen Parabrahm-Orgel aus dem Jahr 1908 beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, die Kirchengemeinde bittet aber um Spenden.

Gesa Korthus, Organistin aus Berlin, greift am Sonnabend in die Tasten und zieht die Register an der Parabrahm-Orgel. (Foto: Burkhard Fritz)
Gesa Korthus, Organistin aus Berlin, greift am Sonnabend in die Tasten und zieht die Register an der Parabrahm-Orgel. (Foto: Burkhard Fritz)

„Die Planeten“ ist der Titel einer Orchestersuite des englischen Komponisten Gustav Holst von 1914/16. Zwar ist in Großbritannien dieses Werk sehr beliebt, hierzulande wird es aber selten aufgeführt. In sieben Sätzen charakterisiert Holst die einzelnen Planeten in geradezu filmreifer Programmmusik, deren Wirkung auf den Zuhörer vor allem durch die monumentalen Klangeffekte und die Klangfarben des Orchesters entsteht. Das war sicher auch ein Grund dafür, warum sich der US-amerikanische Komponist John Williams davon für die Musik zu den Star Wars-Filmen inspirieren ließ. 
In diesem Konzert bringt Gesa Korthus die Orgelfassung der Sätze Mars (Der Kriegsbringer) und Venus (Die Friedensbringerin) zu Gehör. Orgelkenner betrachten Musik mit derart dramatischer Wirkungen als bestens geeignet für das außergewöhnliche Instrument, der Parabrahm-Orgel.
 Gesa Korthus ergänzt das Programm mit Werken weiterer englischer Komponisten der Romantik.

Gesa Korthus verbrachte ihre Kindheit in London, wo sie ihre musikalische Ausbildung im Pimlico Centre for Young Musicians erhielt und im London Schools Symphony Orchestra Geige spielte. Nach dem Kirchenmusikstudium in Herford (Westfalen) kam sie nach Berlin, wo sie seit 1983 als Kirchenmusikerin tätig ist, zuerst in Zehlendorf-Schönow, dann seit 1990 in Neukölln, dort viele Jahre als Kreiskantorin.

Mit ihrem eingebauten Harmonium und den kraftvollen Hochdruckpfeifen stellt die Parabrahm-Orgel als spätromantisches Instrument in der weltweiten Orgellandschaft eine Besonderheit dar. Im Jahr 1908 gebaut, wurde das Instrument 2002 aufwendig von der Orgelwerkstatt restauriert. Seitdem gab es in der Eichwalder Kirche mehr als 50 Orgelkonzerte. Das Gästebuch belegt, dass bereits Besucher aus allen Kontinenten ungewöhnliche und einmalige Orgel erleben haben. In diesem Jahr ziehen bei den Eichwalder Orgelkonzerten vor allem die Frauen die Register. (jl)