Reise in die Versunkene Welt der Bukowina – Veranstaltungen rund um das Datum 9. November

Historische Karte aus Andrees Handatlas, Velhagen & Klasing, 1901 (wikipedia)
Historische Karte aus Andrees Handatlas, Velhagen & Klasing, 1901 (wikipedia)

Eichwalde. Der Verein Kind & Kegel startet im November mit einem Vielfältigen Kulturprogramm für Jugendliche und Erwachsene rund um das geschichtsträchtige Datum 9. November. Dieses Datum wird heute mit der Fall der Mauer in Verbindung gebracht. Aber es spielte in der deutschen Geschichte an verschiedenen Wendepunkten eine bedeutende Rolle. Mit der Veranstaltungsreihe will Kind & Kegel diese Facetten deutscher Geschichte beleuchten. Lost geht es bereits morgen (13.11.2010), 17 Uhr, in der evangelischen Kirche mit einer Musikalisch-literarischen Reise in die versunkene Welt der Bukowina.

„Es war eine Gegend, wo Menschen und Bücher lebten“, schrieb einst Paul Celan über seine Heimat Bukowina. Die Bukowina, eine historische Landschaft im heutigen Rumänien und der Ukraine. Der Niedergang dieser Region begann am 9. November 1918. An diesem Tag dankte nicht nur der deutsche Kaiser, sondern auch die österreichische Regierung ab. Die Bukowina wurde vorübergehend rumänisch. Der Hitlerputsch auf den Tag genau fünf Jahre danach und die Pogromnacht am 9. November 1938 besiegeln den kulturellen Untergang dieser Region. Das jüdische Erbe dieser Provinz wird mit einer literarischen und musikalischen Reise anschaulich gemacht. Das Klezmerduo Chiara aus Rostock mit der Sängerin Tamara Hörbe und Schauspielstudenten lassen die Bukowina für eineinhalb Stunden in der evangelischen Kirche am Händelplatz in Eichwalde wieder lebendig werden.

Der Eintritt ist frei. Kind & Kegel wünscht sich allerdings großzügige Spenden. Mit dem erwirtschafteten Überschuss wird der Verein das Projekt Sozialzentrum Tschernowitz – Häusliche Betreuung von ehemaligen Zwangsarbeiter/-innen unterstützen. (jl)