Erweiterung des A10 Centers eröffnet – Eichwalder Einzelhandel sieht sich unter Druck

Alles neu, alles groß: Der Erweiterungsbau des A10 Centers in Wildau. (Foto: Jörg Levermann)
Alles neu, alles groß: Der Erweiterungsbau des A10 Centers in Wildau. (Foto: Jörg Levermann)

Wildau/Eichwalde. Um 8 Uhr eröffneten heute Eleonore Lange, Stellvertretende Bürgermeisterin von Wildau, Landrat Stephan Loge (SPD) und Center-Chef Lutz Heinicke den neuen Erweiterungsbau des A10 Centers in Wildau. Nur wenige Kunden und Neugierige kamen bereits so früh in das neue Einkaufszentrum an der Autobahn A10. Erst am späteren Vormittag füllten sich die großzügig gestalteten Einkaufspassagen und Läden mit Kauf- und Schaulustigen.

Rund 200 Fachgeschäfte, Gastronomie- und Servicebetriebe auf etwa 66.000 Quadratmetern Verkaufsfläche gibt es nun im modernisierten und erweiterten A10 Center. Laut Pressemitteilung der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG, arbeiteten dort künftig mehr als 1.000 Menschen. Das seien etwa 400 mehr als bisher. Rund 60 Millionen Euro wurden in das Einkaufszentrums investiert. Das 1996 eröffnete A10 Center befindet sich seit Anfang 2010 im Eigentum der Deutschen EuroShop und wird seitdem von der ECE verwaltet. Nach Unternehmensangaben zähle es zu den größten Einkaufszentren in Berlin und Brandenburg.

Neben den bereits ansässigen Fachgeschäften erweitern nun viele neue Ladenkonzepte das Angebot. Teilweise haben die ansässigen Mieter ihre Geschäftsflächen erheblich erweitert. Im Einzugsgebiet des A10 Centers, das nach der Gesamtfertigstellung über rund 4.000 kostenlose Pkw-Stellplätze verfügen werde, lebten mehr als 3,8 Millionen Menschen.

„Ich befürchte sicherlich eine Abwanderung von Kundschaft“, sagte Dieter Brommund (Sportgeschäft) auf Nachfrage der Eichwalder Nachrichten. „Das ist ganz schön hart für den Einzelhandel in der Region und in kleineren Ortschaften“, fügt er hinzu. Es sei gut möglich, dass dadurch der Handel abwandere und Ladenlokale in Eichwalde künftig leer stünden. Die Eichwalder Gewerbetreibenden und der Einzelhandel hätten in letzten Jahren immer wieder versucht, die Kunden mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen stärker an sich zu binden.

„Wir müssen unseren Kunden klar machen, dass der Eichwalder Kudamm nur weiter existieren wird, wenn sie auch bei uns einkaufen. Ich habe Kunden, die früher nicht in Einkaufszentren gefahren sind und das auch heute noch nicht tun“, sagte Sieglinde Kurzel (Herren-Mode).

„Das erweiterte Einkaufszentrum wird sicher viele Kunden locken. Aber ich Hoffe auf die Loyalität meiner Kunden“, sagte Buchhändlerin Pera Schattauer. Es sei aber auch bequem, wenn man hier wohnt, gleich im Ort einzukaufen. Mit der Breite des Angebots könne man natürlich hier nicht mithalten. Vielmehr müssten sich Handel und Gewerbe hier etwas einfallen lassen, um Eichwalde als Einkaufsort attraktiver zu machen.

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