Zigeunerweisen begeisterten Konzertbesucher aus der Region

Eichwalde. Mit mehr als 250 Besuchern war am vergangenen Sonntag die Evangelische Kirche in Eichwalde erfreulicherweise sehr gut gefüllt. Wahrscheinlich war es der gute Ruf des Schmöckwitzer Kammerorchesters oder der vielversprechende Konzerttitel Zigeunerweisen, der so viele Eichwalder und Gäste aus der Umgebung am letzten Maiensonntag in das Gotteshaus strömen ließen.

Für Musikbegeisterte hatte sich der Weg gelohnt. Die 14 Musikerinnen und Musiker unter Leitung ihres taktvollen Dirigenten Mike Flemming gaben ihr Bestes. In seinen einleitenden Worten und in der Moderation erfuhren die Konzertbesucher von Flemming etwas über die Geschichte der Zigeuner, über die Diskreditierung der Bezeichnung Zigeuner unter dem Naziregime, über die heutige gängigen Bezeichnung Sinti und Roma und dass dennoch Zigeunermusik in der Begriffsbezeichnung der Musiktheorie einen festen Namen hat.

Das Programm hielt klassische Stücke von Brahms bis Bartok parat aber auch Ausflüge in die Folklore. Höhepunkt des sonnigen späten Nachmittags war unbestritten der Soloteil mit der Geigerin Zoya Nevgodovska. Sie trug, begleitet vom Orchester Vittorios Montis Csárdás brillant vor. Schon bei den ersten Takten hörte man quasi einen Ohrwurm der so genannten Zigeunermusik heraus. Der Beifall für die Geigerin war wohl verdient. Der Dirigent griff schließlich beim Stück Romski CoÄek aus dem Balkan selbst zu einer Trommel und brachte das Konzert sehr lebendig zum Ende.

Zum Finale gab es unbändigen Applaus für die Musiker, die tagsüber ganz normalen Berufen nachgehen und wiederholt für die Solistin. Der Csardás war dann auch eine der beiden Zugaben.

Schon in der Begrüßung hatten die Eichwalder Pfarrerin Christine Leu und der Pfarrer im Ruhestand Siegfried Menthel auf den Spendenzweck dieses Benefizkonzertes aufmerksam gemacht. Mit dem Geld wird ein AIDAS-Waisen Projekt in Afrika unterstützt. Nach anderthalb Stunden gingen die Besucher sehr gut gelaunt und beschwingt in den sommerlichen Maienabend nach Hause.

(buschek)