Fluglärmkommision: Empfehlungen liegen jetzt in der Hand der Deutschen Flugsicherung

Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission fasste die Beratungen des Gremiums im Pressegespräch zusammen. (Foto: Jörg Levermann)
Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission fasste die Beratungen des Gremiums im Pressegespräch zusammen. (Foto: Jörg Levermann)

Schönefeld. Vorerst letztmalig tagte heute die Fluglärmkommission und übergab die beschlossenen Empfehlungen der An- und Abflugrouten der Deutschen Flugsicherung (DFS). Das Gremium, dem 41 Mitglieder, darunter 25 Städte, Gemeinden und Berliner Bezirke angehören beriet in elf Sitzungen über mögliche Flugrouten des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI). Im weiteren Verfahren wird die DFS daraus Flugrouten und -verfahren entwickeln und zur abschließenden Entscheidung dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung vorlegen.

Am schwierigsten sei es gewesen, Empfehlungen für die Abflugrouten auf der Nordbahn Richtung Westen zu geben, insbesondere weil es dort eine hohe Lärmintensität und eine große Zahl der Betroffenen gäbe, erklärte Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission. Auf die Frage, ob die in den Plänen eingezeichneten, um 15 Grad abgeknickte Route bei Starts Richtung Osten weiterhin eine Rolle spiele, antwortete Schneider: „Wir haben empfohlen die Südkurve und geradeaus Richtung Osten zu fliegen“.

Die Kommission habe im Zuge der Beratungen klar gegen den Nachtflug zwischen 22 und 6 Uhr ausgesprochen. Nach einer Entscheidung vom Bundesverwaltungsgericht werde sich die Kommission gegebenenfalls erneut damit befassen müssen.

Schneider bekräftigte, dass die Studie zum so genannten Münchener Verfahren erarbeitet werde, auch wenn Beratungen nun abgeschlossen seien. „Die Kommission kann den Lärm nicht vermeiden. Sie kann nur Maßnahmen mit Blick darauf erörtern, ihn zu verringern“, sagte Schneider. Zielsetzung sei es gewesen, möglichst wenig Menschen mit möglichst wenig Lärm zu belasten. Dies bedeute aber auch, den Lärm zu verteilen, dabei womöglich mehr Menschen, diese aber vielleicht mit geringerer Intensität zu belasten.

Die Mitglieder der Kommunen hätten vor der schwierigen Aufgabe gestanden, die Erkenntnisse aus den Beratungen mit ihren eigenen kommunalen Interessen in Einklang zu bringen. Dies könne nicht immer gelingen. Insgesamt seien 89 Anträge in die Fluglärmkommission eingebracht und erörtert worden. Die DFS habe alle Anträge geprüft. Natürlich habe man dabei nicht allen Punkten eine Einigkeit erzielen können.

Voraussichtlich bis September wird das Bundesamt eine eigene Abwägung vornehmen. Danach wird sich die Fluglärmkommission erneut damit befassen. Die Entscheidung des Bundesamtes über die letztendlich festgelegten Flugrouten wird für Januar 2012 erwartet. Die Fluglärmkommission werde allerdings weiterhin bestehen bleiben und den laufenden Betriebe des Flughafens begleiten, erklärte Schneider.

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