Meinungsumfrage belegt geringen Bedarf für Nachtflüge – Bürger haben Verständnis für Proteste gegen Nachtflug

Verteilung des Flugbedarfs über den Tag verteilt. (Grafik: BVBB)
Verteilung des Flugbedarfs über den Tag verteilt. (Grafik: BVBB)
Die meisten Fluggäste wollen am Vormittag zwischen 6 und 11 Uhr starten (Grafik: BVBB)
Die meisten Fluggäste wollen am Vormittag zwischen 6 und 11 Uhr starten (Grafik: BVBB)
Kaum jemand will mit Fluglärm wohnen und leben. (Grafik: BVBB)
Kaum jemand will mit Fluglärm wohnen und leben. (Grafik: BVBB)

Es gibt keinen Bedarf für Nachtflug, belegt eine repräsentative Meinungsumfrage von tms emnid. Bürgerverein Brandenburg Berlin (BVBB) hatte diese in Auftrag gegeben. Rund 90% der Bundesbürger wollen in der Nacht nicht fliegen und ebenfalls 90% haben Verständnis für die Proteste gegen Nachtflüge.

„Die Forderungen nach Nachtflug sind ebenso wie die von Landesregierungen erteilten Nachtflugregelungen ausschließlich Wirtschaftsförderung für Fluggesellschaften und Flughafengesellschaften zulasten von Schutzrechten der Bürger“, erklärt die Vorsitzende des BVBB, Astrid Bothe. „Seit Jahren behauptete die Flugbetriebswirtschaft – fleißig assistiert von Politikern und begleitet durch Urteile des Bundesverwaltungsgerichtes: es müsse nachts geflogen werden (zumindest bis 24 Uhr und ab 5 Uhr), weil es für Nachtflüge, ob Passagierflüge oder Frachtflüge, einen unabdingbaren Bedarf gäbe. Der Bedarf für Nachtflüge sei so hochgradig, dass Nachtflüge ein Muss für die Daseinsvorsorge von Bevölkerung und Wirtschaft sei.“ Diese Behauptungen werden durch die repräsentative Meinungsbefragung von  tns emnid widerlegt.

Aus einer Vielzahl von erfragten Detailergebnissen (Alter, Beruf, Bildung, Einkommen, Wohnsitz, Zahl der jährlichen Flüge) geht hervor, dass cirka 90% aller befragten Bundesbürger nicht in der Nacht zwischen 22 Uhr und 6 Uhr fliegen wollen. Mehr als 80% der Befragten haben Verständnis für Proteste gegen den Nachtflug, und ebenso viele Bundesbürger wollen nicht in Einflugschneisen von Flughäfen wohnen und leben.

Dass die nächtliche Fliegerei der Daseinsvorsorge der Bevölkerung dienen würde, sei nur noch eine Abrundung der Lüge vom Nachtflugbedarf, kritisiert BVBB-Vorsitzende Bothe. In der sozialen Marktwirtschaft bestimme der Kunde, ob es einen Bedarf gebe. Die Bedarfsanforderungen der Luftfahrtsgesellschaften für einen Nachtflug dienten daher ausschließlich der wirtschaftlichen Interessen.

Um den Argumenten der Flughafenbetreiber und Flughafenbefürworter etwas entgegen zu setzen, hat der BVBB beim renommierten Meinungsbefragungsinstitut tns-emnid die Meinungsbefragung zum Nachtflug in Auftrag gegeben. Kern der Befragung war es zu erfahren, wie groß der Bedarf an Nachtflügen wirklich ist, was die Menschen über Nachtflugproteste denken und ob sie in Einflugschneisen von Flughäfen unter Fluglärm würden leben wollen. (jl)

Weitere Informationen:

Kommentare sind geschlossen.