Die Kultur der Mongolei ist noch bis Ende November zu Gast im Volkshaus Wildau

Mit mongolischen Volksliedern gab Daschmaa Oldkoh eine Kostprobe der landestypischen Musik. (Foto:  Ralf Wilmanowksi)
Mit mongolischen Volksliedern gab Daschmaa Oldkoh eine Kostprobe der landestypischen Musik. (Foto: Ralf Wilmanowksi)

Wildau (pm). Vergangene Woche Mittwoch (19.10.2011) eröffnete Wildaus Bürgermeister Uwe Malich im Volkshaus Wildau die Ausstellung Dschingis Khans blaue Mongolei. Organisiert und zusammengestellt wurde die Schau von der Dschingis Khan Weltakademie und von der in Wildau lebenden Mongolin Lodoi Daschdulam Liebold. Ursprünglich stammt die seit 20 Jahren in Deutschland lebende Mongolin aus Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei.

Die Ausstellung war zuvor bereits in Bonn, Darmstadt, Zwickau und Chemnitz zu sehen. Im Volkshaus Wildau sind jedoch noch weitere Exponate zusehen. Mit der blauen Mongolei im Titel der Ausstellung ist der meist blaue Himmel über dem asiatischen Land gemeint, denn an 220 bis 260 Tagen im Jahr scheint dort die Sonne vom tiefblauen, meist wolkenlosen Himmel. Neben den 77 Bildern, meist Fotografien, aber auch Landkarten und Texte und Beschreibungen über Land und Menschen, werden auch Masken, zirka 3.000 Jahre alte Teekannen und Tassen sowie weitere Gebrauchsgegenstände gezeigt, beispielsweise eine Geldbörse, Trachtenpuppen, Souvenirs, ein Modell eines Ger, dem landestypischen Jutezelt. Am Eröffnungsabend waren zudem nationale Gewänder ausgestellt. Darüber hinaus gab es mongolische Musik der Sängerin Dashmaa zu landestypischen Speisen, zum Beispiel Buuz. Das sind mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen. Auch eine vegetarische Variante wurde angeboten. Zudem hielt Zogbayar Schinentschultem einen Vortrag über die Geschichte, die Bevölkerung und über die Wirtschaft in der Mongolei.

Bürgermeister Malich ging in seiner Rede auf die wechselvolle Geschichte der Mongolei ein. Unter Dschingis Khan habe die Mongolei auf der Grundlage der überlegenen militärischen Kampfkraft seiner Reitergruppen das größte Weltreich der Geschichte errichtet. Es habe sich sei dabei bis nach Europa in die Nähe der Grenzen des damaligen deutschen Reiches ausgedehnt. Allerdings habe sich die Mongolei zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer schweren existentiellen Krise befunden. Die Bevölkerungszahl sei auf etwa 600.000 Menschen geschrumpft, weil sich zunehmend jungen Männer als Mönche berufen fühlten. Als Arbeitskräfte und als Erzeuger von Nachwuchs hätten sie nicht mehr zur Verfügung gestanden. Heute sei die Mongolei wieder auf einem guten und dynamischen Weg in die Zukunft, im Interesse für die Lebensqualität ihrer Einwohner.

Unter den Gästen befand sich auch der stellvertretende Botschafter der Mongolei in Deutschland, welcher sich sehr erfreut darüber zeigte, dass mit dieser Ausstellung etwas zur Verständigung der beiden Völker und Kulturen getan wird. Das spiegelte sich bisweilen auch im Ende des Eröffnungsabends wider, denn es wurden mongolischen und deutsche Volksliedern gesungen.

Während der Eröffnung der Ausstellung wurden Spenden für Straßenkinder in der Mongolei gesammelt. Dabei kamen insgesamt 150 Euro zusammen.

Voraussichtlich noch bis Ende November ist die Schau im Volkshaus Wildau jeweils am Vormittag montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags nachmittags von 14 bis 18 und donnerstags 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. (jl)