Zehn von Hundert machen im Landkreis keinen Schulabschluss – Ministerium genehmigt Schule des zweiten Bildungsweg unbefristet

Etwa jeder zehnte Schüler verlässt im Landkreis und im Land Brandenburg die Schule ohne Abschluss. Viele erkennen erst später, dass sie mit einem Mittleren Schulabschluss oder dem Abitur beruflich weiter kommen können und holen den Abschluss auf dem  Zweiten Bildungsweg nach. Bislang war die Genehmigung für den Betrieb der Schule des Zweiten Bildungswegs auf fünf Jahre befristet. Das Land Brandenburg hat nun den unbefristeten Betrieb der Schule in Königs Wusterhausen und an der Außenstelle in Luckau gestattet.

 

Region (pm). Die zum Ende des Schuljahres 2011/12 befristete Genehmigung des Schulbetriebes für die Schule des Zweiten Bildungsweges (ZBW) wurde auf Antrag des Landkreises Dahme-Spreewald  als Schulträger durch das zuständige Bildungsministerium in eine unbefristete Genehmigung geändert. Für den Landkreis entsteht somit für dieses Bildungsangebot weitere Planungssicherheit.

Die Schule des Zweiten Bildungsweges bestehe als  kostenlose Bildungseinrichtung im Landkreis Dahme-Spreewald seit nunmehr fünf Jahren und sei inzwischen aus der Schullandschaft des Landkreises nicht mehr wegzudenken, meint Bildungsdezernent Carsten Saß.

Ursprünglich genehmigt wurde die seit 2007 bestehende Schule vorerst befristet auf fünf Jahre. Sowohl das Land Brandenburg als auch der Landkreis Dahme-Spreewald hatten damals sinkende Schülerzahlen zu verzeichnen. Die vergangenen Jahre hätten jedoch gezeigt, dass die Zahl der Studierenden in der Schule des ZBW mit rund 300 relativ konstant geblieben seie, weiß Saß.

Zwar sei die Anzahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss sowohl im Land als auch im Landkreis leicht zurück gegangen, liege aber immer noch bei knapp 10 % (Anm. d. Red.: Bundesweit ca. 8% laut Informationen des Bundesfamilienministeriums). „Die Aufgabe des zweiten Bildungsweges ist es, diesen jungen Menschen zu einem späteren Zeitpunkt den nachträglichen Erwerb eines Abschlusses zu ermöglichen. Aber auch junge Leute, die bereits über einen Schul- oder Berufsabschluss verfügen, können die Schule des ZBW besuchen, um einen höherwertigen Abschluss zu erlangen, der ihnen schließlich auch einen besseren Berufsstart bietet“, betonte Saß.

Die Aufhebung der befristeten Genehmigung durch das Bildungsministerium sei ein deutliches Signal für die Anerkennung des Bedarfes dieser Schulform aber  ebenso Wertschätzung für die erfolgreiche Arbeit der Lehrkräfte und der Schulleitung.

Zu den Schwerpunkten zählt  der studierendenorientierte Unterricht. Im August 2009 wurde der Einrichtung ein  Qualitätsmanagement bescheinigt, das den Lernenden in den Mittelpunkt stellt.

Die ZBW vergibt nachträglich staatliche Schulabschlüsse. In den Jahrgangsstufen neun und zehn werden die Erwachsenen in Deutsch, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften unterrichtet und im Projekt „Fit für die Zukunft“ auf das Berufsleben vorbereitet.

Der Bildungsgang zum nachträglichen Erwerb der allgemeinen Hochschulreife dient der Vorbereitung auf ein Hochschulstudium. Neben den üblichen Unterrichtsfächern werden  ebenso Pädagogik und Wirtschaftswissenschaft angeboten und stellen so eine hervorragende Ergänzung zur oftmals bereits vorhandenen Berufsausbildung da.

Der Hauptsitz der Schule befindet sich in Königs Wusterhausen. Die Außenstelle in Luckau wird voraussichtlich im Februar 2012 nach Lübben in den Beethovenweg umziehen. (jl)

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