Evangelische Kirche lockte mit drei Konzerten Besucher des Rosenfestes ins Gotteshaus

Spirituals und Gospel standen beim Konzert des Paul-Robeson-Chors auf dem Programm. (Foto: Burkhard Fritz)
Spirituals und Gospel standen beim Konzert des Paul-Robeson-Chors auf dem Programm. (Foto: Burkhard Fritz)
Mehr Forte sang in der Radelandhalle. (Foto: Burkhard Fritz)
Mehr Forte sang in der Radelandhalle. (Foto: Burkhard Fritz)

Eichwalde. Es ist seit Jahren Brauch im Ort, dass auch außerhalb der so genannten Festmeile, der Bahnhofstraße, zum Eichwalder Rosenfest Musik angeboten wird. Traditionell beginnt das Ortsfest mit einem Konzert in der Evangelischen Kirche am Händelplatz. In diesem Jahr bot die Kirchengemeinde erneut drei Konzerte an.

Musik, die man eher selten in einer Kirche hört, spielte das Saxofonquintet „Staff“. (Foto: Burkhard Fritz)
Musik, die man eher selten in einer Kirche hört, spielte das Saxofonquintet „Staff“. (Foto: Burkhard Fritz)
Das Harmonious Ensemble aus Soweto zog am Sonntag die Konzertbesucher in ihren Bann. (Foto: Burkhard Fritz)
Das Harmonious Ensemble aus Soweto zog am Sonntag die Konzertbesucher in ihren Bann. (Foto: Burkhard Fritz)

Am Sonnabend gastierte der Paul-Robeson-Chor mit einem Programm von Spirituals und Gospels. Bürgermeister Bernd Speer und Gemeindevorsteher Dieter Grabow gehörten zu den rund 150 Besuchern dieses Abends. Besonders die Fans dieser Musikgattung waren begeistert. Der 1963 gegründete Paul-Robeson-Chor gastierte schon mehre Male in Eichwalde. In diesem Konzert hat Geun-Yong Park den Chor geleitet.

Musik ganz anderer Art, wie man sie sonst in der Kirche hört, präsentierte das Saxofon-Quintett „staff“ im 10. Jahr seines Bestehens am Sonnabend Nachmittag. Von klassischen Stücken von Bach und Peer Gynt bis zu Arrangements von Gershwin und Lennon/McCartney reichte das Programm der drei Musikerinnen und zwei Musiker, die im Berufsleben alles andere als Musik machen. Unterstützt wurde „staff“ von Burkhard Fritz aus Eichwalde an der Orgel. Auch seine Beiträge reichten von Bach bis zu den Beatles. Insgesamt war es ein gut gelungener Mix. Die fünf Saxofone haben den Wettbewerb mit der Orgel – die, wenn es sein soll, sehr kräftig klingen kann – sehr fair miteinander geführt. Die 120 Besucher dankten den fröhlich Musizierenden mit viel Beifall und erklatschten sich mehrere Zugaben.

Nicht unerwähnt bleiben soll das Konzert des in Eichwalde ansässigen Chores „mehr forte“. Dessen Auftritt fand gleich im Anschluss an das „staff“-Konzert in der benachbarten Radeland-Halle statt. Besonders ihr mutiger Vortrag von Freddy Mercurys „Bohemian Rhapsody“, mit Gitarrensoli toll untermalt, hat das zahlreich erschienene Publikum in der Radeland-Halle begeistert. Die Akustik in der eigentlichen Sporthalle ist nicht ideal, hat dem Konzert jedoch wenig geschadet. Thomas Merfort und Johanna Erdmann hatten wechselweise den symbolischen Taktstock geschwungen. Thomas Merfort war am Vormittag vom Eichwalder Bürgermeister wegen einer lebensrettenden Aktion im vergangenen Winter mit der Ehrenmedaille der Gemeinde ausgezeichnet worden.

Niemand hatte wirklich geglaubt, dass am Sonntagabend viele Besucher zum letzten Konzert in die Kirche kommen würden. Aber es kam ganz anders: Rund 300 Besucher aus nah und fern strömten in das Gotteshaus. Von Anfang an verbreiteten die zehn dunkelhäutige junge Sängerinnen und Sänger aus Dobsonville/Soweto eine wunderbare Stimmung. Im Rahmen ihres Aufenthaltes in Berlin trat das „Harmonious Ensemble“ damit zum zweiten Mal in Eichwalde auf. Es war eine Mischung aus Opernarien, Gospelmusik und Folklore ihrer südafrikanischen Heimat, die sie sehr engagiert und mit gewisser Theatralik präsentierten. Dabei begleiteten sie sich auf dem Keyboard. „O sole mio“ war vor der Pause ein Renner des Abends, noch viel mehr das mit sehr viel Gestik vorgetragene Trinklied aus „La Traviata“. Mehrmals wurden Zugaben gefordert, selbst als die Sängerinnen und Sänger dann vor der Kirche sangen, kamen sie zu einer weiteren Zugabe zurück in das Kirchenschiff. Das Publikum war begeistert und spendete rund 1.000 Euro. Das Geld ist für die Flugkosten des Ensembles zurück in ihre Heimat vorgesehen. Für manche war dieses Konzert der wahre Höhepunkt des 46. Eichwalder Rosenfestes. (Buschek)