Seniorenbeirat informiert über Hilfen beim älter werden

Bärbel Schmidt (Mitte) vom Seniorenbeirat Eichwalde und Sigrid Henße, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Wohnen im Alter, im Gespräch mit Wilfried Helm, Diabetiker Selbsthilfegruppe Eichwalde. (Foto: Jörg Levermann)
Bärbel Schmidt (Mitte) vom Seniorenbeirat Eichwalde und Sigrid Henße, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Wohnen im Alter, im Gespräch mit Wilfried Helm, Diabetiker Selbsthilfegruppe Eichwalde. (Foto: Jörg Levermann)

Eichwalde. „Die häufigsten Unfälle mit schweren Verletzungen im Alter passieren zuhause. Oft ziehen sich ältere Menschen Schenkelhalsfrakturen zu. Nicht selten werden die Betroffenen danach zum Pflegefall“, sagte Sigrid Henße, Sprecherin der Arbeitsgruppe Wohnen im Alter des Seniorenbeirats Eichwalde vergangenen Mittwoch (19.9.2012) in der Alten Feuerwache. Dabei gibt es inzwischen Hilfsmittel mit denen schnell und zuverlässig zu Hilfe gerufen werden kann. Jeannette Sroka vom DRK Kreisverband Fläming-Spreewald demonstrierte das mit einem häuslichen Notrufsystem, dass auf Knopfdruck mit der Notrufstation verbindet.

Der Seniorenbeirat hatte zu einer Informationsbörse in die Alte Feuerwache an der Bahnhofstraße eingeladen und stieß damit auf großes Interesse vieler älterer Menschen. Wohlfahrtsverbände, beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter Samariterbund, die Volkssolidarität, Pflegeeinrichtungen, die Diabetiker Selbsthilfegruppe des Deutschen Diabetikerbundes und weitere Institutionen informierten über ihre Arbeit.

Birgit Zimmermann gab einen kleinen Einblick in Qui Gong. (Foto: Jörg Levermann)
Birgit Zimmermann gab einen kleinen Einblick in Qui Gong. (Foto: Jörg Levermann)

Peter Springer informierte ausführlich über die Gefahrenquellen im Alltag, die sich leicht beseitigen lassen. Beispielsweise können rutschhämmende Materialien Badewannen und Duschtassen sicherer machen. Um so wichtiger ist es, auch im Alter beweglich zu bleiben.

Physiotherapeutin Birgit Zimmermann gab einen kleinen Einblick in Qi Gong, einer chinesischen Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform mit der man Körper und Geist fit halten kann. Siegesmund Kramer klärte zum Thema Patientenverfügung auf. „Darum sollte man sich frühzeitig kümmern“, sagte der Jurist im Ruhestand.

Wohnen mit mehreren Generationen unter einem Dach – Investoren sind zögerlich

Die meisten Senioren wollen im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben führen, am liebsten in der eigenen Wohnung. So bemüht sich die Arbeitsgruppe Wohnen im Alter seit mehreren Jahren, Investoren für den Bau einer Wohnanlage beispielsweise am Graben mitten im Ortszentrum zu finden. Dabei wünschen sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ein Haus, in dem junge und alte Menschen unter einem Dach leben. Fraglich ist, ob mit Hilfe von Investoren solche Wohnungen entstehen können, die bezahlbar sind. „Pivate Investoren schrecken bei Projekten zum betreuten Wohnen zurück“, sagte Peggy Heydick vom Arbeiter-Samraiter-Bund, der derzeit 160 Wohnungen in Königs Wusterhausen, Mittenwalde und weiteren Gemeinden für betreutes Wohnen bereit stellt. Wer dort seinen Lebensabend verbringen möchte, sollte sich frühzeitig darum kümmern. „Teilweise muss mit einer Wartezeit von sechs Jahren gerechnet werden“, so Heidick. In Teltow entstehen derzeit rund 60 neue Wohnungen, die behinderten- und altengerecht ausgestattet werden.

Zwar könnte die Gründung einer Genossenschaft alternative Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen, jedoch sieht Architektin Gunhild Kölke, Mitglied der Arbeitsgruppe Wohnen im Alter, das aber kritisch. Nur wenige Senioren seien bereit, eigenes Geld zu investieren. Dabei machen es andere Genossenschaften vor. Beispielsweise in Potsdam: Dort errichtete die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft (PWG) ein innerstädtisches Wohnquartier, in dem mehrere Generationen leben. Bei Planung und Bau wurden die individuellen Bedürfnisse alter Menschen berücksichtig. Realisiert wurde das Projekt auf der Basis eines Ideenwettbewerbs und in Abstimmung mit dem Bewohnerbeirat.

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