Organist Eckhardt bot Konzert mit Überraschungen

Prof. Dr. Ulrich Eckhard gab zum zweiten Mal ein Konzert an der Parabrahm-Orgel der evangelischen Kirche in Eichwalde (Foto: Burkhard Fritz)
Prof. Dr. Ulrich Eckhard gab zum zweiten Mal ein Konzert an der Parabrahm-Orgel der evangelischen Kirche in Eichwalde (Foto: Burkhard Fritz)

Viele Besucher kamen am vergangenen Sonnabend extra wegen des Magdeburger Domorganisten Barry Jordan mit seinem provozierenden Konzerttitel „Heil dir im Siegerkranz – Patriotisches für Orgel“ in die Eichwalder evangelische Kirche. Für den abgesagten Jordan war Prof. Dr. Ulrich Eckhardt kurzfristig eingesprungen. Keiner der zahlreichen Besucher, die den Magdeburger erwartet hatten, war am Ende des Konzerts enttäuscht.

Für Prof. Eckhardt war Eichwalde keine Premiere. Er hatte bereits im vergangenen Jahr hier ein Konzert gegeben. Manche Stücke schienen der romantischen Orgel auf den Leib geschrieben zu sein, so die Toccata G-Dur von Théodore Dubois oder die Méditation von Félix Alexandre Guilmant. Da hatte der Organist in der Stückeauswahl ein goldenes Händchen.

In seiner Einführung in das Konzert nannte Prof. Eckhardt das Eichwalder Instrument – ganz zu Recht – ein Unikat oder auch Unikum. Als Kurator betreut er eine Orgelreihe in der Berliner Philharmonie. Dort sind jüngst in die Orgel verschiedene technische Besonderheiten eingebaut worden, die Eichwalde seit mehr als 100 Jahren bereits hat. “Wie weit waren doch damals die Orgelbauer in Eichwalde ihrer Zeit voraus“, meinte Prof. Eckhardt.

Dass er spontan den rund 30 Minuten dauernden Programmteil mit drei Stücken von Joseph Gabriel Rheinberger wegließ, war wohl der voran geschrittenen Zeit geschuldet. Immerhin, als Zugabe gab es doch einen Teil aus der sehr romantischen Orgel-Sonate von Rheinberger. Und als Sahnehäubchen einen jazzigen Ragtime.

Der Organist versprach, bei einem nächsten Konzert im kommenden Jahr viel besser vorbereitet zu sein und dann unbedingt Stücke von Rheinberger zu spielen.

Alles in allem ein schönes Konzert im 10. Jahr seit der Orgelrestaurierung.

(Buschek)