Blick in die Geschichte: Heimatverein und AG Ortsgeschichte zeigen historische Postkarten

Eichwalde. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Ortsgeschichte zeigt der Eichwalder Heimatverein eine Ausstellung mit dem Titel „Eichwalde auf alten Ansichtskarten“. Vom 2. bis 23. Juni werden rund 140 historische Ansichtskarten der 120 Jahre alten Gemeinde in der Alten Feuerwache, Bahnhofstraße 79, ausgestellt. Die Exponate stellten Burkhard Fritz, Wolfgang Flügge und Oliver Hein aus ihren privaten Sammlungen zusammen.

Bereits vor acht Jahren gab es an derselben Stelle eine ähnliche Ausstellung. Damals vermuteten die Initiatoren dass es rund 300 Karten von Eichwalde gäbe. „Jetzt wissen wir von versierten Sammlern, dass seit Anbeginn der Ortsgründung rund 400 Ansichtskarten veröffentlicht wurden“, erklärte Burkhard Fritz gegenüber den Eichwalder Nachrichten.

Die meisten Karten befinden sich im Besitz von Eichwalder Bürgern. Einige von ihnen waren spontan bereit, ihre kleinen Kostbarkeiten für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Selbst aus dem Hamburger Raum kam ein Exemplar. Die älteste Ansichtskarte stammt aus dem Jahr 1898.

Burkhard Fritz stellte einen Teil seiner Postkartensammlung für die Ausstellung zur Verfügung. (Foto: Jörg Levermann)
Burkhard Fritz stellte einen Teil seiner Postkartensammlung für die Ausstellung zur Verfügung. (Foto: Jörg Levermann)

„Es war damals üblich, auf der Vorderseite der Karten Grüße an die Empfänger zu schreiben“, erläuterte Fritz. Erst 1905 war es erlaubt auf dem linken Teil der Rückseite Nachrichten zu verfassen. Der Platz rechts war für die Anschrift vorgesehen. Zwischen 1800 und 1900 war es modern, Ansichtskarten zu versenden.

Das häufigste Motiv ist die evangelische Kirche am Händelplatz, aber auch Ansichtskarten von Gaststätten waren um 1900 sehr beliebt. Bei den Fotos wurde häufig retuschiert, gelegentlich Menschen hinein kopiert. „Man erkennt das am Schattenwurf“, erklärte Postkartensammler Fritz. Einige Postkarten gibt es als zwei Versionen – mit und ohne abgebildete Personen. Eine Ansichtskarte von 1907 zeigt die so genannte Sarotti-Villa am Händel-Platz. Auf dem Grundstück befand sich eine Windkraftanlage, mit der eine Wasserpumpe angetrieben wurde. In den Gründerjahren hatte sich das Ortsbild stark verändert. Nach 1945 änderte sich der Ort weniger auffällig.

Wichtig ist den Initiatoren, dass nur Originalkarten präsentiert werden. Manche Ansichtskarte beinhaltet eine Geschichte. Diese kleinen Storys werden in der Ausstellung besonders hervorgehoben, die dazu gehörigen Karten, ergänzende Fotos und Dokumente vergrößert dargestellt.

Interessant sind mitunter die Rückseiten von Ansichtskarten. Bei nur ganz wenigen Exponaten konnte der Bildinhalt nicht ermittelt werden. In der Ausstellung werden diese daher als Steckbriefe gezeigt. Vielleicht findet ein Besucher des Rätsels Lösung, hoffen die Ausstellungsmacher. Zeitlich sind die ausgestellten Postkarten von der Gründungszeit Eichwaldes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eingeschränkt.

Am Sonnabend, dem 1. Juni, wird die Ausstellung um 16 Uhr in der Alten Feuerwache in der Bahnhofstraße 79 eröffnet – zünftig zum historischen Kontext mit Leierkastenmusik und Berliner Weiße mit Schuss. Dr. Konrad Vanja, ehemaliger Museumsdirektor und emeritierter Professor, hält einen Vortrag über die historische Bildpostkarte im Spiegel ihrer Zeit. Unterstützt wird die Ausstellung von der Gemeinde Eichwalde.

Zu sehen ist die Schau vom 2. bis 23. Juni 2013, jeweils donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr, und während des Eichwalder Rosenfestes am 8. und 9. Juni von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Gruppen können sich zu Führungen durch die Ausstellung anmelden. Interessierte wenden sich an den Eichwalder Heimatverein in der Geschäftsstelle in Bahnhofstraße 6, Tel.: 030-62640303 oder per  E-Mail: heimatverein.eichwalde@web.de (jl)