Leserbrief: Kurve nach dem Start Richtung Osten ist auf kleinere Jets beschränkt

Den offenen Brief des Waldkindergartens habe ich mit Interesse gelesen und freue mich über die Unterstützung.

Wie Sie wissen, versuche ich die Diskussion nicht ortsbezogen zu sehen, sondern auch etwas über den Tellerrand hinauszuschauen. Insofern halte ich die Südabkurvung für eine insgesamt gute Lösung, wie auch die soeben von der DFS veröffentlichten Zahlen über die Lärmbelästigung von nur 14.400 Einwohnern gegenüber mehr als 30.000 für alle anderen Varianten inzwischen untermauert hat.

Die Hoffmann- Kurve soll wohl für Flugzeuge mit einem Startgewicht von max. 120 Tonnen gelten, würde also die gängigen Flugzeuge abdecken, nicht aber A340 und Jumbo, die aber nur im geringer Stückzahl fliegen und leider auch nicht die lärmenden Russenbomber, für die es immer noch keine Lärmstrafe gibt.

Aus meiner Sicht sind neben dem Nachtflugverbot zwei weitere Aspekte aktuell von besonderer Bedeutung;

  1. Unter Sicherheitsaspekten ist eine einheitliche Regelung für jede Bahn zu bevorzugen, also entweder abbiegen oder geradeaus fliegen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) sieht das wohl ähnlich. Dies würde bedeuten, rechts abbiegen von der Südbahn und geradeaus fliegen von der Nordbahn, insbesondere für die wenigen schweren Flieger. Einfach und sicher im Handling für Fluglotsen und Piloten – und die Frage der Parallelstarts würde sich automatisch erledigen, stünde also hier nicht mehr zur Diskussion (diskussionstaktisch wichtig) und würde auch die 15-Grad-Kurve über Schulzendorf, Eichewalde und Zeuthen aus der Diskussion herausbringen!
  2. Das Münchner Modell halte ich nach der derzeitigen DFS-Vorlage für heftig lärmbelastend für unsere Orte. Wieso? Weil die Rechtskurve sehr frühzeitig nach dem bis Schmöckwitz hin verlängerten Geradeausstart erfolgt und  Eichwalde, Zeuthen und Wildau durch den Ostwind mit Fluglärm beschallt und mit Kerosinnebel versorgt würden. Dabei ist ausserdem noch zu berücksichtigen, dass die Flugzeuge bekanntlich nicht auf dem Strich fliegen, sondern eine Meile Spielraum haben und damit beim Rechtsabdrehen praktisch über den Zeuthener See fliegen können.

Ich schlage vor, positiv an die Sache heranzugehen, und zwar

  • die oben unter Aspekt 1 aufgeführte Option in die Fluglärmkommission (FLK) einzubringen und
  • vorsichtshalber parallel hierzu für das unter Aspekt 2 erwähnte Münchner Modell konkret eine Verlängerung der Geradeausflugphase zu fordern (und damit gleichzeitig auch Solidarität mit den Wernsdorfern zu zeigen).

Der Vertreter von Eichwalde in der FLK ist Bürgermeister Speer. Offizielle Anträge in dieser Sache zur formal korrekten Einbringung in die FLK wären daher zeitnah an den Bürgermeister zu richten.

Marcel A. Hoffmann
Eichwalde

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