BBI: Anti-Fluglärm-Demonstranten bekommen Hilfe von Techno-Jüngern

Eine Demonstrantin aus Zeuthen vor dem Flughafen Schönefeld. (Foto: Jörg Levermann)
Eine Demonstrantin aus Zeuthen vor dem Flughafen Schönefeld. (Foto: Jörg Levermann)

Schönefeld/Zeuthen/Rangsdorf. Zur dritten Großdemonstration in Schönefeld ruft das Bündnis Berlin Brandenburg gegen neue Flugrouten auf. Die Demonstration unter dem Motto „Kein internationales Drehkreuz – Kein Nachtflug – Kein Flugroutenbetrug“ startet am Sonntag, 10. April 2011, um 15 Uhr. Der Treffpunkt ist hinter der Dorfkirche Schönefeld (Kirchstraße). Dort wird es eine kurze Kundgebung geben. Der Protestmarsch führt über die B 96a. Abweichend von den bisherigen Demonstrationen haben die Organisatoren die Strecke geändert, um so eine größere Aufmerksamkeit zu erzielen. Angeführt und begleitet wird der Zug von einem so genannten Ravertruck, einem Lastwagen mit riesiger Lautsprecheranlage und dem bisher größten Fluglärmmobil. Auf der Abschlusskundgebung  sprechen Martin Henkel von der Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm und Markus Peichl aus Potsdam, Sprecher des Bündnisses Berlin Brandenburg gegen neue Flugrouten. Organisiert wird die Demonstration von den Bürgerinitiativen aus  Zeuthen und Rangsdorf.

Die Polizei hat vor Verkehrsbehinderungen gewarnt und rät Fluggästen mehr Zeit für die Anreise zum Flughafen Schönefeld einzuplanen.

Flughafenbetreiber versprechen neue Arbeitsplätze

Der BBI sei das wichtigste Zukunftsprojekt für die Region Berlin-Brandenburg, erklärte gestern Flughafenchef Rainer Schwarz während der Anhörung im Ausschuss für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landtages Brandenburg. Nur mit voller Funktionalität, weiteren Langstrecken und Flügen in den späten Abend- und frühen Morgenstunden bringe neue Arbeitsplätze, Firmenansiedlungen und weiteren wirtschaftlichen Aufschwung, heißt es in einer Pressemitteilung der Berliner Flughäfen. Gleichzeitig werde die Region gegenüber dem jetzigen Status mit den Flughäfen Schönefeld und Tegel künftig massiv vom Fluglärm entlastet.

Flughafenkritiker warnen: Bis zu 300.000 Menschen vom Fluglärm bedroht

Die Flughafenkritiker halten dem entgegen, dass die Betreiber der Öffentlichkeit vermittelt hätten, man habe zu einem tragfähigen Kompromiss in der Flugroutenfrage gefunden. Das Gegenteil sei aus Sicht der Bürgerinitiativen und des Bündnisses der Fall. Es sei noch keine Lösung in Sicht. 200.000 bis 300.000 Menschen, die laut Planfeststellungsbeschluss nicht betroffen sein sollten, seien nun von Fluglärm bedroht.

Der Flughafen, so wie ihn die Betreiber ihn nun propagierten, sei überdimensioniert. Die Funktion als internationales Drehkreuz des Luftverkehrs sei nicht hinnehmbar, halten die Protestierenden dagegen. Der Flughafen sei laut Planfeststellungsbeschluss als regionaler Flughafen für den Bedarf von Berlin und Brandenburg geplant und genehmigt. Er dürfe daher nur in dieser Form betrieben werden. Alles andere führe zur totalen Verlärmung der dicht besiedelten Region.

Aktivisten des Bürgervereins Brandenburg Berlin wollen sich an der Großdemonstration beteiligen. Dieser setzt sich allerdings für einen Baustopp und einen Neubau am möglichen Standort Sperenberg ein. Sie wollen mit einem eigenen Block zum Demonstrationszug des Bündnisses dazu stoßen. Treffpunkt um 14:30 Uhr die Fußgängerbrücke an der B 96a, die über die Bahngleise führt.

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