Chaos nach Kabelbrand am Ostkreuz – Berufspendler waren stundenlang unterwegs

Warten auf den Schienenersatzverkehr. (Foto: Jörg Levermann)
S-Bahnkunden warten auf den Ersatzbus. Teilweise waren sie bereits am Morgen mehrere Stunden unterwegs zu ihrem Arbeitsplatz. (Foto: Jörg Levermann)

Eichwalde. Viel Geduld mussten bereits in den frühen Morgenstunden S-Bahnkunden aus Eichwalde und den Nachbarorten haben, um zu ihren Arbeitsplätzen, zur Schule oder Hochschule zu kommen. Ein Kabelbrand am Ostkreuz legte das S-Bahnnetz weiträumig lahm. Betroffen war auch die Linie S46 von Königs Wusterhausen nach Westend.

Rund zwei Stunden benötigte eine Studentin am Morgen von Schöneweide nach Wildau zur Technischen Fachhochschule. Die ersten Busse seien überfüllt an ihr vorbei gefahren, sagte die junge Frau.  Ein junger Mann benötigte am Morgen drei Stunden von Pankow über Schöneberg nach Königs Wusterhausen. Er hoffe, dass er zurück zur Yorckstraße weniger Zeit benötigen werde, erklärte er.

Bis zum Nachmittag war der Schaden am Ostkreuz noch nicht behoben. Die Schienenersatzbusse verkehrten nur unregelmäßig. Presse, Funk und Fernsehen berichteten gestern, militante Atomkraftgegner seien für den Brandanschlag verantwortlich. Man habe Reste eines Brandbeschleunigers am Tatort gefunden.

„Wir haben heute einen Teil der Bahninfrastruktur am Ostkreuz, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt der deutschen Hauptstadt, sabotiert“, schrieben gestern Nachmittag mutmaßlich Verantwortliche unter dem Pseudonym Das Grollen des Eyjafjallajökull auf einer links ausgerichteten Website. Die Bekenner bezeichneten „Expertenrat, Ethikkommission, Reaktorsicherheitskommission als Augenwischerei“ und forderten den sofortigen Atomausstieg.

Medienberichten zufolge halten Ermittler das Bekennerschreiben für echt.

Weitere Informationen: