Schulzendorfer Bürgerinitiative: DFS-Empfehlungen sind ein Schlag ins Gesicht

Schulzendorf (pm). Zum gestern vorgestellten Flugroutenkonzept der Deutschen Flugsicherung nimmt die Bürgerinitiative Schulzendorf gegen Fluglärm in einer Pressemitteilung wie folgt Stellung:

„Statt auf die um 15 Grad abknickende Route mitten über Schulzendorf zu verzichten, sollen bei Ostwind ab Juni 2012 täglich elf Groß-Flugzeuge über Kitas, Grundschule und das Ortszentrum donnern.

Hinzu kommen 132 Starts von der Nordbahn, die im Norden Schulzendorfs deutlich zu hören sein werden, sowie die Anflüge bei Westwind-Wetterlage.

Einwohner in Neuschulzendorf trifft es gleich doppelt: 106 Flüge mit Zielrichtung Westen und 107 Flüge mit Zielrichtung Osten sollen westlich an Neuschulzendorf vorbei geführt werden.“

Die Empfehlungen der Deutschen Flugsicherung seien ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Einwohner, heißt es in der Pressemitteilung der Bürgerinitiative.

Mit 213 Flugzeugen in 500 bis 600 Meter Höhe pro Tag in Sichtweite könne sich Neuschulzendorf wohl nur noch zum Mekka der Plain-Spotter entwickeln. Wohnen werde man dort nicht mehr können. Aus Sicht der Bürgerinitiative sei eine Absiedlung und Entschädigung weiter Teile Neuschulzendorfs sowie des benachbarten Schönefelder Ortsteils Kiekebusch unvermeidlich.

In der Präsentation der Deutschen Flugsicherung (DFS) kämen weitere Möglichkeiten, für den dicht besiedelten Westen Schulzendorfs Entlastung zu schaffen nicht vor. Beispielsweise könne eine nach vorne versetzte Startschwelle und ein früheres Abdrehen der Maschinen, eine deutlichere Entlastung bringen. Damit sei die Flugroute entlang der A 113 möglich gewesen, schreibt Thomas Fischer von der Bürgerinitiative Schulzendorf gegen Fluglärm. Ferner kritisiert er, dass in der Schulzendorfer Gemeindepolitik sich kaum jemand dafür eingesetzt habe.

Die Schulzendorfer Flughafenkritiker halten es für grundfalsch den Flugverkehr der Hauptstadtregion auf einen einzigen stadtnahen Flughafen zu konzentrieren. Sie befürchten, dass damit die gesamte Region verlärmt werde und fordern ein radikales Umdenken von den Verantwortlichen. Sie fordern Schulzendorfer dazu auf, in den nächsten Wochen die Volksinitiative für eine striktes Nachtflugverbot mit ihrer Unterschriften zu unterstützen. (jl)