Vereine der Region machen Werbung für eine Bank und hoffen auf 1.000 Euro Gewinn

Mit Pokalen lässt sich keine Vereinsarbeit finanzieren. Auch Eichwalder Vereine hoffen auf einen Gewinn von 1.000 Euro. (Foto: Jörg Levermann)
Mit Pokalen lässt sich keine Vereinsarbeit finanzieren. Auch Eichwalder Vereine hoffen auf einen Gewinn von 1.000 Euro. (Foto: Jörg Levermann)

Region. Vielerorts wird gegen die Allmacht großer Bankhäuser protestiert. Dennoch gelingt einem Unternehmen der Finanzbranche ein genialer Werbeschachzug. Anders ist die Kampagne der ING DiBa AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main nicht zu bezeichnen. Rund eine Million Euro investiert das Unternehmen derzeit und verteilt jeweils 1.000 Euro an die 1.000 beliebtesten Vereine. Wer diese Vereine sind, darüber können Mitglieder und Freude der Vereine selbst bestimmen. Dazu können die Vereine auf ihren Websites eine Bannerwerbung der Bank platzieren, die zu einer Internetseite des Unternehmens führt. Verpflichtet sind die Vereine dazu nicht, wenn sie bei der Aktion mitmachen wollen. Die Unterstützer des Vereins geben ihre Stimme auf der Website der Bank ab und müssen dabei ihre E-Mail-Adresse angeben. Diese wird lediglich dazu genutzt, dass nicht mehr als maximal drei Stimmen von jedem Nutzer abgegeben werden können. Regelmäßige Werbe-E-Mails haben die Unterstützer nicht zu befürchten, da kein E-Mail-Abonnement in diesem Zusammenhang bestellt wird.

Vereine aus der Region hoffen auf Geldsegen von der Bank

Derzeit (Stand 4.11.2011, 11:30 Uhr) beteiligen sich 18.404 Vereine an der Aktion, in der Hoffnung ihre Vereinskassen aufzubessern. Auch Vereine aus der Region sind mit dabei. Aus Eichwalde sind es derzeit der SC Eichwalde 2000 (Rang 2.807), der Förderverein der Humboldt-Grundschule (Rang 6.403) und der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr (Rang 7.552). Bannerwerbung der Bank haben diese Vereine nicht geschaltet. Sie hoffen, wie viele andere, auf Mund-zu-Mund-Propaganda, um möglichst viele Stimmen für sich gewinnen zu können. Eifrige Vereinsmitglieder und Sympathisanten haben dazu bereits soziale Netzwerke wie facebook und google+ genutzt. Der SV Schmöckwitz-Eichwalde liegt derzeit mit 298 Stimmen auf Rang 4.226. Aus Zeuthen bewerben sich drei Vereine: Der flugroutenkritische Verein Bürger leben in Zeuthen (Rang 2.488), SC Eintracht Miersdorf/Zeuthen 1912 (Rang 4.029) und der Förderverein der Feuerwache Miersdorf (Rang 12.852). Aus Schulzendorf beteiligt sich derzeit lediglich der SG Schulzendorf 1931 (Rang 918) und hat damit womöglich gute Chancen die begehrten 1.000 Euro für die Vereinskasse zu bekommen. Das liegt womöglich auch daran, dass Kollege Michael Wolff vom schulzendorfer.de mit der Bannerwerbung der ING DiBa dafür wirbt, für den SG Schulzendorf zu stimmen. Auch der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) aus Blankenfelde-Mahlow hofft auf den Geldsegen der ING DiBa. Derzeit liegt der flughafenkritische Verein auf mit 455 Stimmen auf Rang 3.084.

Noch bis zum 15. November wird die Werbeaktion der ING DiBa fortgesetzt. Mitmachen können alle gemeinnützigen Vereine, die eine Freistellung vom Finanzamt vorweisen können.

Kinder- und Jugendverein mit Hebammen an der Spitze

Wer vermutet, dass besonders bekannte Fußballvereine an der Spitze der Beliebtheitsskala stehen, wird überrascht sein. Auf Platz eins liegt derzeit der Verein Zebrakids aus Duisburg mit mehr als 11.600 Stimmen, gefolgt vom Verein Hebammen für Deutschland (Köln) auf Platz zwei mit 9.986 und der Rettungshundestaffel Lippe Ems aus Verl auf Platz drei mit 9.858 Stimmen.

„Mit unserer Aktion sprechen wir als Bank für Privatkunden eine andere Klientel an als die großen Investmentbanken“, erklärte Eliza Manolagas, eine Sprecherin der ING DiBa AG, gegenüber den Eichwalder Nachrichten. Die Vereine sammelten jede Menge Stimmen und dadurch habe die Website gute Zugriffsraten gewonnen. „Wir sind selbst überrascht, wie gut unsere Aktion angenommen wurde. Auch auf facebook haben wir die Aktion bekannt gemacht“, sagte Manolagas. Dabei sei es zu Beginn fraglich gewesen, wie online-affin die Vereine tatsächlich seien. Nun sei die Aktion ein Selbstläufer geworden. Vor allem habe man die kleinen Vereine damit erreichen wollen.