Kein Dialog mit Landtagsabgeordneten in Schulzendorf – Informationsveranstaltung findet dennoch statt

Schulzendorf. Alle zwölf eingeladenen Landtagsabgeordneten haben aus unterschiedlichsten Gründen ihre Teilnahme an der morgigen Veranstaltung der Interessengemeinschaft gegen Fluglärm in Schulzendorf abgesagt. Die Veranstalter werden dennoch von 10 bis 13 Uhr im Schulzendorfer Rathaus über den Stand der Dinge zu den umstrittenen Flugrouten informieren.

„Drei Landtagsabgeordnet haben mir einen anderen Gesprächstermin zugesagt, weitere vier haben versprochen, einen Termin zu vereinbaren, fünf haben abgesagt,“ erklärte Dr. Dieter Schallehn von der Interessengemeinschaft, auf Nachfrage der Eichwalder Nachrichten. Einige Landtagsabgeordnete hätten ausführliche Informationen geschickt. Er wolle weiterhin am Dialog mit den Parlamentariern des Landtages festhalten. Denn es gebe einige, die Schulzendorf überhaupt nicht kennen und glaubten, Schulzendorf sei ein kleines Dorf.

In einem ausführlichen Brief habe Sieglinde Heppener (SPD) ihm geantwortet und darin in Frage gestellt, wozu man sich denn noch unterhalten solle. Die wirtschaftlichen Belange und Lärmschutzaspekte seien doch bereits abgewogen. Schallehn bezweifelt, ob bei der Abwägung die Belange der Gemeinde Schulzendorf ausreichend berücksichtigt wurden. Ihm sei kein Dokument bekannt, in dem die gesundheitlichen Gefahren für die Grundschüler in Schulzendorf berücksichtigt worden seien. Es gehe um 500 Schulkinder, die künftig überflogen würden in Schulzendorf. In Blankenfelde-Mahlow seien 800 Schulkinder direkt vom Fluglärm betroffen. „Das Dokument möchte ich sehen, wo der äquivalente Nutzen gegenüber den gesundheitlichen Gefahren dargelegt ist. Diese sind nicht dokumentiert worden“, behauptet Schallehn.

Konkret geht es um sehr große Flugzeuge, die bei Starts Richtung Osten den Schwenk nach Süden entlang der Autobahn nicht fliegen können und daher über den Ort fliegen müssen. Aus einem Schriftverkehr mit der DFS gehe hervor, dass der Airbus A380 in 300 Metern Höhe über unseren Ort hinweg fliegen werde, so Schallehn. Der Schulzendorfer befürchtet, dass die großen Maschinen bei Ostwind über die Südbahn geleitet werden und nicht über die nördliche Startbahn, um den Süden Berlins und den Müggelsee zu entlasten.