Engagierter Hobby-Pilot macht neue Vorschläge für bessere Flugrouten

Eichwalde/Region. Werden die Ideen des Eichwalder Hobby-Piloten Marcel Hoffmann von Politikern und Flughafen-Chef Mehdorn beherzigt, könnte das für die Menschen in Blankenfelde-Mahlow und Königs Wusterhausen deutlich weniger Fluglärm bringen.

Marcel Hoffman ist Hobby-Pilot und setzt sich seit Jahren für bessere Flugrouten ein. (Foto: Jörg Levermann)
Marcel Hoffman ist Hobby-Pilot und setzt sich seit Jahren für bessere Flugrouten ein. (Foto: Jörg Levermann)

Am vergangenen Donnerstag schlug Hoffmann in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Ramsauer, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, Berlins Regierenden Bürgermeister Wowereit, dem Flughafen-Chef Mehdorn und Staatssekretär Bomba vor, am BER auch bei Starts in Richtung Westen die Jets kurz nach dem Abheben nach Süden abschwenken zu lassen. Nach Einschätzung des Piloten könne dieses Verfahren rund 25.000 Menschen deutlich vom Fluglärm entlasten. „Muss man nach dem Start geradeaus mitten über Blankenfelde-Mahlow fliegen, wenn reichlich Platz vorhanden ist?“ fragt Hoffmann, „Was in Richtung Osten geht, sollte doch auch in Richtung Westen möglich sein.“

Das Umweltbundesamt habe schon im Januar 2012 empfohlen, ein in der Fluglärmkommission vorgetragenes Betriebsmodell zu prüfen. „Was ist daraus geworden?“ fragt der leidenschaftliche Flieger. Ferner kritisiert er, dass seit März 2013 es nicht gelungen sei, den Vorsitz dieses Gremiums neu zu besetzen. Es sei kostbare Zeit vergeudet worden, die sich durch die Verschiebung der Flughafeneröffnung ergeben habe. Vielmehr hätten die Verantwortlichen mit großer Intensität an einem Konzept für weniger Lärm für die Anwohner arbeiten können.

Etwa 75 Prozent aller Maschinen heben vom Flughafen Berlin-Brandenburg International in Richtung Westen ab. Das entspricht rund 135.000 Starts im Jahr. Das gilt unter der Annahme, dass am Großflughafen bei maximaler Auslastung 360.000 Flugbewegungen im Jahr stattfinden und die Hälfte davon Starts sind.

Noch reisen keine Fluggäste mit dem PKW zum neuen Hauptstadtflughafen BER an. Marcel Hoffmann fordert von Politikern und Flughafen-Geschäftsführer Mehdorn, die Zeit zu nutzen um das Betriebsregime weiter zu optimieren, damit Anwohner weniger Lärm ertragen müssen. (Foto: Jörg Levermann)
Noch reisen keine Fluggäste mit dem PKW zum neuen Hauptstadtflughafen BER an. Marcel Hoffmann fordert von Politikern und Flughafen-Geschäftsführer Mehdorn, die Zeit zu nutzen, um das Betriebsregime und Flugrouten Richtung Westen weiter zu optimieren, damit Anwohner weniger Lärm ertragen müssen. (Foto: Jörg Levermann)

Mit nur wenigen einfachen Optimierungen im Betriebsregime ließe sich der Fluglärm nachhaltig für verringern, so Hoffmann in seinem Offenen Brief. „Aus der Detailanalyse ergibt sich insbesondere der Vorschlag, für die Startrichtung West festgelegte so genannte Hoffmann-Kurve, zu spiegeln“, schreibt Hoffmann. „Folglich würde von der Südbahn (25L) ebenfalls unmittelbar nach dem Start um rund 90 Grad Richtung Süden abgebogen, wobei durch geeignete Routenführung östlich von Rangsdorf die Orte Blankenfelde, Mahlow, Dahlewitz und Rangsdorf erheblich entlastet würden. Für die Startrichtung Ost ließe sich eine nachhaltige Lärmentlastung für die Bürger von Königs Wusterhausen und Wildau dadurch erreichen, dass im Anschluss an die ,Hoffmann-Kurve’ ab Erreichen des Südkurses über das Schönefelder Kreuz hinaus einige Kilometer weiter entlang der Autobahn geflogen und sodann hinter Bestensee nach Osten abgedreht wird“, so Hoffmann weiter.

Für interessierte Leserinnen und Leser stellen wir den Offenen Brief zum Herunterladen zur Verfügung.

Weitere Informationen:

  • Offener Brief von Marcel Hoffmann (8.8.2013). (Anmerkung der Redaktion: Aus Urheberrechtsgründen haben wir das beigefügte Kartenmaterial entfernt)
  • Aktualisiert am 15.8.2013: Karten als PDF (Open Streetmap, vom Original übertragen)

 

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