GegenLärm e.V. stellt neues Betriebssystem für Schönefeld vor

Kai Krüger (li.), Vorsitzender des Vereins GegenLärm, stellte gestern ein neues Betriebskonzept gegenüber Pressevertretern vor, dass die Region deutlich vor Fluglärm schützen könnte. Der Wildauer Bürgermeister Uwe Malich (mitte) und Lutz Franzke, Bürgermeister von Königs Wusterhausen unterstützen das Konzept und wollen es in die Fluglärmkommission einbringen. (Foto: Jörg Levermann)
Kai Krüger (li.), Vorsitzender des Vereins GegenLärm, stellte gestern ein neues Betriebskonzept gegenüber Pressevertretern vor, dass die Region deutlich vor Fluglärm schützen könnte. Der Wildauer Bürgermeister Uwe Malich (mitte) und Lutz Franzke, Bürgermeister von Königs Wusterhausen unterstützen das Konzept und wollen es in die Fluglärmkommission einbringen. (Foto: Jörg Levermann)

Wildau. Auf einer Pressekonferenz stellte gestern (7.10.2011) Kai Krüger, Vorsitzender des Vereins GegenLärm e.V., das Modell eines neuen Betriebssystems für den künftigen Flughafen BER vor. Gemeinsam mit Piloten und Fluglotsen wurde der Flughafen London Heathrow als Vorlage für eine Überarbeitung der bisher vorgeschlagenen Routen genutzt. Die sowohl wichtigste als auch einfachste Änderung: Es wird immer nur auf einer Bahn gelandet und auf einer Bahn gestartet. Diese wechseln je nach Windrichtung. Durch die Konzentration auf dann nur noch zwei Flugrouten über gering besiedeltes Gebiet werden grosse Gebiete entlastet.

Lärmentlastung für große Gebiete

Bei Westwind wird auf der Nordbahn gelandet und von der Südbahn gestartet, dann nach Süden abgebogen. Dadurch sind die Bereiche Blankenfelde-Mahlow, Lichtenrade bis Teltow und Ludwigsfelde weniger Lärmbelastung ausgesetzt. Bei Ostwind wird auf der Südbahn gelandet, auf der Nordbahn gestartet und dann zwischen Bohnsdorf und Eichwalde südlich an Erkner vorbeigeflogen. Die Wohngebiete von Bohnsdorf, Erkner, Wilhelmshagen, Rahnsdorf, Zeuthen, Wildau und Königs Wusterhausen werden vom Lärm verschont.

Der Vorteil des neuen Modells liegt sowohl in der Einhaltung der Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses von 2004 als auch in der Beibehaltung von bereits durch die Deutsche Flugsicherung geprüften Routen. Die Lärmbelastung wird insgesamt wesentlich reduziert und in keinem Fall die derzeit durch Überflug gegebene Situation in den betroffenen Gebieten verschlechtert.

Übergabe an Deutsche Flugsicherung am 14. November

Das Konzept wurde auch den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden vorgestellt und wurde von diesen übereinstimmend angenommen. Weiterhin fanden erste Gespräche mit der Deutschen Flugsicherung, Bundes- und Landesbehörden statt. Auf der nâchsten Sitzung der Fluglärmkommission am 14. November soll das neue BB-Betriebskonzept an die DFS zur Überprüfung eingereicht werden.

„Wenn nicht nur fadenscheinige wirtschaftliche Expansionsfantasien zählen, sondern vor allem die Menschen, die im Umfeld des Flughafens leben, haben wir hundertprozentig Erfolg mit unserem Modell“, kommentiert Kai Krüger die Arbeit des Vereins.

Weitere Informationen zu den Flugroutenvorschlägen, zum Konzept und zur Arbeit von GegenLärm e.V. finden sie auf  www.gegenlaerm.org

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