Innenminister Holzschuher: „Wohnungseinbrüche haben seit den 90er Jahren abgenommen“

Eichwalde. Brandenburgs Innenminister Ralf Holzschuher sprach am Montag Nachmittag mit Eichwaldern über Sicherheit im Land und im Ort. Dazu eingeladen hatte der SPD-Ortsverein Eichwalde. „Wir haben in den vergangenen Jahren eine Strukturreform der Polizei im Land vorgenommen“, erläuterte Holzschuher. Über viele Jahre habe es einen Rückgang der Kriminalität im Land gegeben. Heute sei die Kriminalitätslage deutlich besser als in den 90er Jahren, als noch mehr als 11.000 Polizisten in Brandenburg im Einsatz gewesen seien. Derzeit seien es etwas mehr als 8.000. Einen Zusammenhang von geringerer Zahl der Polizisten im Dienst und steigender Kriminalität lasse sich so nicht herstellen, warnte der Innenminister. Vielmehr agierten heutzutage die Tätergruppen international. Das sei auch in anderen Bundesländern zu beobachten. Dennoch sei die Zahl der Einbruchsdiebstähle gestiegen, ebenso wie in den übrigen Bundesländern. Er warnte aber davor, einen Zusammenhang zwischen der Zahl der beschäftigten Polizisten und der Entwicklung der Kriminalitätsrate herzustellen. Allerdings, räumte er ein, dass sich das Sicherheitsgefühl der Menschen bessere, wenn die Polizei häufiger öffentlich präsent sei.

Innenminister Holzschuher sprach am Montag mit Bürgern in Eichwalde über die Sicherheit im Land. (Foto: Jörg Levermann)
Innenminister Holzschuher sprach am Montag mit Bürgern in Eichwalde über die Sicherheit im Land. (Foto: Jörg Levermann)

Einsatzkräfte sollen schneller vor Ort sein

In der Vergangenheit wurde häufiger kritisiert, dass es bei Notrufen zu lange dauert bis eine Polizeistreife vor Ort ist. Holzschuher versprach, dass sich die Einsatzzeit in den nächsten Monaten verbessern soll. So habe man die Zusammenarbeit mit Berlin deutlich intensiviert. So sei es beispielsweise möglich, wenn Streifenwagen in Schmöckwitz unterwegs seien, dass sich bei einem Notruf auch nach Eichwalde kämen. Aber auch die Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei sei verbessert worden. Sei erst vergangene Woche Donnerstag ein Polizeiabkommen mit Polen unterzeichnet worden, so der Innenminister.

Eigenschutz erhöhen

Trotz aller Bemühungen der Polizei die Kriminalität im Land in den Griff zu bekommen, sei aber auch der Eigenschutz der Bürger notwendig, um Hab und Gut vor Diebstahl zu bewahren. Fenster und Türen müssten derart gesichert sein, dass sie nur mit großem Aufwand zu öffnen seien. Aber vor allem sei eine aufmerksame Nachbarschaft ein großer Schutz.

Für die Veranstaltung wählte die SPD eine besondere Form, das Tischgespräch. Ralf Holzschuher ging im Verlauf des Abends auf Tuchfühlung mit den Bürgerinnen und Bürgern, hörte sich die Sorgen und Wünsche der Wählerinnen und Wähler an, diskutierte strittige Themen mit ihnen.

Land fördert Ausstattung von Stützpunktfeuerwehren

Mit Manfred Gerdes, dem langjährigen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes und Eichwaldes Wehrleiterin Elke Thoms diskutierte er über die schwierige Situation der Freiwilligen Feuerwehren im Land Bandenburg. „Wir brauchen mehr Leute, die ehrenamtlich diese Arbeit machen, denn an Werktagen ist die Einsatzfähigkeit überall im Land schwierig“, sagte Holzschuher, machte aber deutlich, dass hier zunächst die Kommunen gefordert seien. Großes Potenzial sah er allerdings in der Förderung des Feuerwehrnachwuchses im Bereich der Jugendfeuerwehr. Darüber hinaus fördere das Land die Ausstattung von so genannten Stützpunktfeuerwehren. Damit spielte er auf eine Richtlinie zur Förderung der Freiwilligen Feuerwehren in Brandenburg an. In diesem Zusammenhang können man zwar darüber nachdenken, die Anstellung einiger hauptamtliche Kräfte zu fördern, stellte der Innenminister sehr vorsichtig in Aussicht. Eine dauerhafte Finanzierung von Stützpunktfeuerwehren erteilte er aber eine klare Absage.