Bahn legt Fahrplan zum Bahnhofsumbau vor

Eichwalde. Geht alles nach Plan, könnten ab April 2018 die Baumaschinen anrollen und mit dem Umbau der Bahnhöfe in Eichwalde und Zeuthen begonnen werden. Ziel ist es, barrierefreie Zugänge zum Bahnsteig zu schaffen. Während der Bauarbeiten an den Bahnhöfen soll auch eine neue Querung an der Friedenstraße entstehen, welche die Bahnschranken ersetzen soll. Noch steht nicht fest, ob eine Brücke die Gleise überspannen wird, oder eine Unterführung gebaut wird. Das ist das Fazit der Informations- und Diskussionsveranstaltung, zu der die Fraktionen der Eichwalder Gemeindevertretung Ende Januar eingeladen hatte. Das Informationsbedürfnis und der Wunsch mitzureden, war groß. Rund 80 Menschen kamen in das Kulturzentrum, teilweise mussten sie stehen.

Bürger wollen informiert sein und mitreden beim Umbau der Bahnhöfe in Eichwalde und Zeuthen. Gut 80 Menschen kamen Ende Januar zum 3. Bürgerforum, zu dem die Fraktionen der Gemeindevertretung eingeladen hatte. (Foto: Jörg Levermann)
Bürger wollen informiert sein und mitreden beim Umbau der Bahnhöfe in Eichwalde und Zeuthen. Gut 80 Menschen kamen Ende Januar zum 3. Bürgerforum, zu dem die Fraktionen der Gemeindevertretung eingeladen hatte. (Foto: Jörg Levermann)

Gleich fünf Sprecher unterschiedlicher Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG waren zur Veranstaltung gekommen und gaben fundiert Auskunft zu den Bauplänen. Während der Bauphase wird eine etwa vier Meter hohe Fußgängerbrücke errichtet. Auch wird es vereinzelt zu Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr kommen. Die solle nach Möglichkeit nachts geschehen, erklärte Cornelia Kulecki von der DB Netz AG.

„Die Planung und Genehmigung erfolgt durch das Eisenbahnbundesamt“, erklärte Friedemann Kessler. Personell sei die Behörde knapp besetzt, so dass es zu Verzögerungen kommen könnte. Man könne nur darauf drängen, dass die Anträge mit Priorität geprüft werden. Um so wichtiger sei es nun, bei den Vertragsverhandlungen zwischen den Gemeinden und den Partnern der Deutschen Bahn AG sich nicht im Detail zu verheddern. „Die Finanzierung des Anteils durch die Kommunen muss klappen“, mahnte der Bahnhof-Chef für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Obwohl der Bahnsprecher glaubwürdig und ehrlich in seiner Argumentation wirkte, könnte die Mahnung auch als Drohung verstanden werden, falls die Gemeinden bei den noch laufenden Vertragsverhandlungen zu sehr auf ihre eigene Interessen pochen.

In Eichwalde sind auf beiden Seiten des Bahnhofs Rampen geplant. Ein Aufzug soll künftig Fahrgäste zum Bahnsteig bringen. Die Rampe auf der Westseite wird zu 90 Prozent aus Landesmitteln und zu zehn Prozent von der Gemeinde Eichwalde finanziert. Auf der Schulzendorfer Seite trägt die Gemeinde die Baukosten in voller Höhe. Rund 1,6 Millionen Euro hatte die Gemeinde bereits 2012 im Haushalt für den Bau zweier Rampen am S-Bahnhof bereit gestellt.

Vertraglich soll das Vorhaben im ersten Quartal abgestimmt und abschließend besiegelt werden. Nach den Überlegungen von Gemeinde und Bahn soll die Rampe auf der Schulzendorfer Seite dem Bahnkonzern übereignet werden. Damit wäre die Bahn auch für die Instandhaltung, Reinigung und Winterdienst zuständig. Als Betreiber könnte die Bahn dafür Gebühren erheben. Derzeit werden dazu Verträge erarbeitet.

Eine Bürgerin wünschte sich bereits während der Bauphase am Bahnhof eine einfache kleine Rampe auf den Treppen der Unterführung, damit man leichter Fahrräder rauf- und runter schieben kann. Dies sei wegen gesetzlicher Regelungen nicht möglich, erklärte Kessler. Eine Ausnahme könne man nicht machen.

Ein Anwohner im direkten Bahnumfeld befürchtete durch Baulärm insbesondere am Wochenende stark beeinträchtigt zu werden. „Betroffene Anwohner in der ersten Reihe können auf Kosten der Bahn kurzfristig in ein Hotel ziehen, die zweite Reihe hat aber keinen Anspruch darauf“, beruhigte Kessler.