Rechtsradikale haben im Dahmeland stärkeren Zulauf

Region. Laut kürzlich veröffentlichem Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg hat der Rechtsextremismus 2014 weiter zugenommen. Dabei handele es sich bei rechtsextremistischen Aktivitäten oft um Proteste gegen den Bau von Asylbewerberheimen, heißt es in dem Bericht. Ein Beispiel für diese Aktivitäten im Landkreis Dahme-Spreewald sei der Bau des Asylbewerberheims im Ortsteil Pätz von Bestensee. Dieser wird in dem Report als „Stein des Anstoßes“ bezeichnet. Darüber hinaus wird über die Kampagne „Sag was du denkst“ berichtet, die von den Jungen Nationaldemokraten (JN) vor dem Wildauer A10 Center Ende August 2014 durchgeführt wurde. Die Aktion zielte darauf ab, neue Mitglieder zu gewinnen. Doch das Center-Management soll Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet haben.

Während die rechte Szene nach Einschätzung der Verfassungsschützer wächst, schrumpft die linksextreme Szene. Dabei ist sie auch in Form antifaschistischer Gruppierungen im Landkreis Dahme-Spreewald aktiv. Im Bericht wird die Antifa-Szene Königs Wusterhausen erwähnt.

Während sich einige antifaschistische Organisationen in Berlin auflösten oder zusammenschlossen, sei dies in Brandenburg eher selten. Dies liege daran, dass solche Organisationen in Brandenburg weniger häufig sind. Eher sind es lokale Szenen, die dem Brandenburger Verfassungsschutzbericht zufolge, nicht oder kaum zu größeren Institutionen in Berlin vernetzt sind. Ausnahme sei hierbei die „Neue antikapitaliatische Organisation““ (NaO). Der Verfassungsschutz vermutet dahinter jedoch nur eine eher kleine Gruppierung.

In einer Stellungnahme zum aktuellen Verfassungsschutzbericht forderte die SPD-Sprecherin Inka Grossmann-Reetz stärker gegen Rechts durchzugreifen. Als „blanken Hohn“ bezeichnete sie die Anträge der AfD im Landtag Brandenburg, welche im Haushalt die Streichung aller Mittel zur Bekämpfung des Rechtsextremismus gefordert hatte.

Weitere Informationen