Piano Power Station rockte die Alte Feuerwache

Piano Power vom Feinsten in der Alten Feuerwache. (Foto: Jörg Levermann)
Piano Power vom Feinsten in der Alten Feuerwache. (Foto: Jörg Levermann)

Eichwalde. Wer nicht dabei war beim Konzert von Piano Power Station, versäumte ein musikalisches Highlight in Eichwalde. Nur 20 Konzertbesucher fanden am Freitag den Weg in die Alte Feuerwache und erlebten mitreißenden Boogie Woogie und Rock ’n Roll. Das vornehmlich ältere Publikum riss es allerdings nicht von den Stühlen, es wippte mit den Füßen. Dabei hatte Annegret Boas, Vorsitzende des Heimatvereins, der die Musiker zum Konzert nach Eichwalde einlud, ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch getanzt werden darf.

Die beiden Pianisten Harald Wittkowski, Martin Zöllig und Schlagzeuger Robby Hund heizte dem Publikum kräftig ein. So mancher wird bei den Stichworten Boogie und Rock ’n Roll an altbekannte Songs dieses Genres gedacht haben. Etliche Stücke des Trios waren aber Eigenbearbeitungen von bekannten Stücken der Beatles und der Rolling Stones (Let’s spend the Night together). Auch eigene Kompositionen, zum Beispiel der Minuten-Blues, kamen gut an, ebenso wie das Arrangement von Chattanooga Choo Choo, ursprünglich von Glenn Miller komponiert. Das Stück ist die Vorlage für Udo Lindenbergs Sonderzug nach Pankow.

Harald Wittkowski (links) und Bobby Hund bearbeiten das Schlagzeug. (Foto: Jörg Levermann)
Harald Wittkowski (links) und Bobby Hund bearbeiten das Schlagzeug. (Foto: Jörg Levermann)

Für Begeisterung sorgte Schlagzeuger Robby Hund mit einem ausgedehnten Solo. Zwischenzeitlich bearbeitete er die Perkussionsinstrumente gemeinsam mit Pianist Wittkowski. Weiterer Höhepunkt war America aus Leonard Bernsteins West Side Story. Das Trio startete ihre Version in bekannter Harmoniefolge und Rhytmik, zog aber das Tempo kräftig an und wandelte das Stück in einen mitreißenden Boogie.

Harald Wittkowski, der Kopf der Band, habe ein Stück ostdeutsche Musikgeschichte mitgeschrieben, heißt es in einer Pressemitteilung der Band. In den Achtzigern wurde er mit dem Elektronik-Duo POND bekannt. Unter seiner Mitwirkung entstanden neben vielen Radio- und TV-Hits mehrere LP beziehungsweise CDs und die Filmmusik zur zehnteiligen Fernsehserie Auf der Seidenstraße. Ab 1993 arbeitete er als Solo-Pianist am Berliner Satire-Theater Die Kneifzange. Im Jahr 2000 gründete der ausgebildete Klavierlehrer und Musiker die Piano Power Station. Mit großem Erfolg tourten die drei Musiker im Sommer durch die Badeorte entlang der Ostseeküste.

Wer Piano Power Station in Eichwalde verpasst hat, kann am 15. Oktober das Berliner Trio im Jazztreff Karlshorst in der Max-Taut-Aula (Fischerstraße 36) in einem Doppelkonzert mit der Bluewonder Jazzband aus Dresden erleben. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Am 29. Oktober, 20 Uhr, gastieren die Musiker in Schöneiche in der Kulturgießerei (An der Reihe 5).

Weitere Informationen: