Zeuthener Fluglärmgegner erteilen SPD-Vorschlag klare Absage

Zeuthen. Der Brandenburger SPD-Vorstand schlug am vergangenen Montag (10.1.2011) vor, nachts nur die südliche Startbahn zu nutzen, um Berlin Lichtenrade, Teltow, Kleinmachnow und weitere Gemeinden und Berliner Bezirke vor nächtlichem Fluglärm zu schützen. Die Bürgerinitiative Zeuthen gegen Fluglärm wendet sich gegen diesen Vorschlag, da Zeuthen in diesem Fall häufiger überflogen wird. Auch gegen diesen SPD-Vorschlag wollen die Zeuthener am 23.1.2011 in Schönefeld  protestieren. Es gehe ihnen vor allem darum, eine deutliche Aufmerksamkeit dabei zu erzielen, schrieb Martin Henkel, Sprecher der Bürgerinitiative, gestern in einem E-Mail-Newsletter.

Am 10. Januar hätten der Vorstand der Brandenburger SPD und Ministerpräsident Matthias Platzeck Stellung zum Flugroutenstreit bezogen. Demnach solle auf einen unabhängigen Parallelbetrieb weitgehend verzichtet werden. Nach den Vorstellungen des SPD-Vorstands solle – ähnlich wie am Flughafen Wien – eine Art Lärmsteuer, welche die Betroffenen für die zusätzliche Lärmbelastung gezahlt bekommen sollten. Henkel, indes sieht den Protest nach wie vor begründet: „Es bleibt dabei: Wir kämpfen dafür, dass die Flugrouten so kommen, wie es uns seit zwölf Jahren zugesichert wurde.“ Genau dafür solle sich die SPD einsetzen, und so das verlorene Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurückgewinnen. „Finanzielle Zugeständnisse an die am stärksten betroffenen Gemeinden sind willkommen.  Sie sind aber keineswegs dazu geeignet, unseren Protest zum Erliegen zu bringen“, erklärte Henkel.

Flughafenchef Schwarz erklärte kürzlich in einer Pressemitteilung, dass der unabhängige Betrieb auf beiden Start- und Landebahnen nur für zwei Stunden am Tag erforderlich sei. Die Bürgerinitiative befürchtet allerdings, dass dieser Zeitraum bei Bedarf ausgedehnt werde. Ein wirkliches  Zugeständnis wäre die Aufgabe des unabhängigen Parallelbetriebs. Ziel des Protestes sei es, weiterhin Starts und Landungen auf der südlichen Piste in den Nachtstunden nicht erfolgen zu lassen. (fp)

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