IHK befragte Unternehmen in Südbrandenburg – Gute Lage, aber hohes Risiko bei Energiekosten

Die Mehrheit der Unternehmen beurteilte die Konjunktur im Landkreis Dahme-Spreewald als gut beziehungsweise gleichbleibend zum Vorjahr. (Grafik: Jörg Levermann)
Die Mehrheit der Unternehmen beurteilte die Konjunktur im Landkreis Dahme-Spreewald als gut beziehungsweise gleichbleibend zum Vorjahr. (Grafik: Jörg Levermann)

Region (pm). Die Unternehmen in Südbrandenburg sind gut aufgestellt. In allen Branchen überwiegen die positiven Einschätzungen. Die Prognosen der Unternehmen signalisieren mehrheitlich, dass die Wirtschaft weiter wachsen wird, wenn auch mit etwas weniger Schwung als im Vorjahr. Das Investitionsniveau bleibt stabil und es ist mit einem leichten Beschäftigungszuwachs zu rechnen. Dieses Bild ergibt die aktuelle „Konjunkturumfrage Frühjahr“ der IHK Cottbus.

46 Prozent der befragten Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage. Der Aufwärtstrend beruht vor allem auf einer sehr guten Binnenkonjunktur und dem positiven Konsumverhalten der Verbraucher. Von dem konjunkturellen Aufwärtstrend konnten alle Wirtschaftsbereiche partizipieren.

„Die Umfrage zeigt jedoch deutlich, dass die Unternehmen ein hohes Risiko in der Entwicklung der Energiekosten sehen. Es gibt daher keinen Grund, sich auf den guten Konjunkturdaten auszuruhen. Die anhaltende tiefe Unsicherheit über die konkrete Gestaltung der deutschen Energiewende führt erkennbar zu einer nachlassenden Dynamik bei den Investitionen“, erklärte Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus in einer Pressemitteilung.

Denn entgegen der aktuellen Geschäftslage sind die Geschäftserwartungen etwas verhaltener. Hauptrisiko für die Unternehmen sind die unkontrollierten Preiserhöhungen für Energie und Rohstoffe. Die Unternehmen befürchten, dass diese zu einer nachlassenden Inlandsnachfrage und einer geringeren Kaufkraft führen. Dennoch rechnen 85 Prozent mit einem günstigeren beziehungsweise gleichbleibenden Geschäftsverlauf.

Die Ergebnisse der Umfrage nach Branche

Das Verarbeitende Gewerbe ist mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden. 48 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage. Die Industrie hat ihre Position vor allem auf dem inländischen Markt weiter ausbauen können und auch die Auslandsgeschäfte liefen besser. Bei den Erwartungen sind die Unternehmen zurückhaltender als vor einem Jahr, rechnen aber dennoch mit einem anhaltenden Aufwärtstrend.

Im Baugewerbe hat sich die wirtschaftliche Situation weiter stabilisiert. 48 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage. Sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bau hatten die Unternehmen gut zu tun. Die Geschäftsaussichten der Baubetriebe sind zwar etwas verhaltener, trotzdem gehen 90 Prozent von besseren beziehungsweise stabilen Geschäften aus.

Das Dienstleistungsgewerbe berichtet ebenfalls von einer guten Geschäftslage. Bei den unternehmensnahen und privatbezogenen Dienstleistern liefen die Geschäfte gut. Hingegen hat sich die Stimmung des Verkehrsgewerbes verschlechtert, das auf Grund der hohen Kraftstoffpreise unter einem starken Kostendruck leidet. Die Erwartungen signalisieren, dass sich der Aufschwung etwas abschwächen wird, aber dennoch mit einem Wachstum zu rechnen ist.

Der Handel verzeichnet eine positive Geschäftsentwicklung. Auf Grund der guten Konsumlaune der Verbraucher liefen vor allem im Einzelhandel die Geschäfte gut. Die unternehmensnahen Großhändler profitierten von dem Aufwärtstrend in der gewerblichen Wirtschaft. Die Prognosen der Händler sind gegenüber den Lagebewertungen wesentlich verhaltener, besonders die Einzelhändler sind skeptisch. Der überwiegende Anteil der Großhändler geht indes von einem gleichbleibenden Geschäftsverlauf aus.

Der Bezirk der IHK Cottbus umfasst die kreisfreie Stadt Cottbus sowie die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. (jl)

Weitere Informationen

  • Ergebnisse der Konjunkturumfrage als PDF