CDU Wildau übt heftige Kritik an Malichs Kommentar zum Ukraine-Konflikt

Wildau (pm). Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Wildau, Mark Scheiner, übt heftige Kritik an den Betrachtungen Uwe Malichs zu den Vorgängen in der Ukraine. Der Bürgermeister der Stadt Wildau hatte sich am Mittwoch zu den Vorgängen in der Ukraine und der Gefahr eines dritten Weltkrieges in einem Presseartikel geäußert, den die Eichwalder Nachrichten veröffentlichten.

„Es ist unfassbar, mit welcher Geschichtsvergessenheit unser Bürgermeister auf die blutigen Auseinandersetzungen in der Ukraine reagiert. Dass er sich Wirtschaftshistoriker schimpft erschreckt dabei um so mehr“, kritisiert Scheiner in einer Pressemitteilung den Aufruf Malichs, zum Überdenken und zum Handeln für eine gemeinsame Zukunft, um die Kriegsgefahr zu stoppen.

In der Auseinandersetzung um die Ukraine seien Vergleiche zwischen 1914, dem Jahr des Beginns des Ersten Weltkriegs, und heute wenig zielführend, schreibt Scheiner in der Presseerklärung. Europa sei zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem nationalstaatlichen Denken und von den Einflüssen weniger Hegemonialmächten, wie Großbritannien, Frankreich, Osterreich-Ungarn, Russland oder Deutschland geprägt gewesen. Heute, 100 Jahre, später, sei diese Machtpolitik durch eine partnerschaftliche und institutionelle Zusammenarbeit in der Europäischen Union abgelöst worden.

Die Länder kleinerer europäischer Völker seien heute keine Aufmarschgebiete mehr für die Armeen der Großen. Der russische Präsident Putin fordere aber gerade einen solchen Aufmarsch auf dem gebiet der Ukraine. Seine Politik entspreche einem territorialen Machtdenken aus dem 19. Jahrhundert. Europa und damit die deutsche Außenpolitik müsse deshalb alles daran setzen, den Russen klar zu machen, dass eine solche den Grundideen einer europäischen Wertgemeinschaft entgegen stehen und damit nicht zu dulden seien.

Gelinge dies nicht, so müsse befürchtet werden, dass Moskau Gebietsansprüche in den baltischen Staaten, immerhin Mitglieder der NATO und der Europäischen Union mit der gleichen Methode durchsetzen werde.

„Es ist zynisch für Verständnis für die Russen zu werben, wenn gleichzeitig von den Verantwortlichen Deutsche Staatsbürger als Kriegsgefangene gehalten werden,“ so Scheiner abschließend. (jl)

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