Flughafen hält an Plänen zum unabhängigen Parallelbetrieb fest

German Wings am Flughafen Schönefeld (Foto: Günter Wicker, Photur)
German Wings am Flughafen Schönefeld (Foto: Günter Wicker, Photur)

Schönefeld. Die Flughafen Berlin Schönefeld GmbH (FBS) hält weiterhin am unabhängigen Parallelbetrieb beider Start- und Landebahnen fest. Ohne unabhängige Parallelstarts fiele der neue Airport in der Spitzenstunde hinter die derzeitigen Kapazitäten von Tegel und Schönefelds zurück, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Derzeit können in Schönefeld und Tegel 50 Maschinen pro Stunde starten. 20 heben auf den Flughafen Schönefeld, 30 auf den Flughafen Tegel ab. Bei einem abhängigen Parallelbetrieb wären auf dem Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in der Spitzenstunde maximal 40 Starts möglich. Bereits für das BBI-Eröffnungsjahr 2012 lägen Anmeldungen vor, die nur mit unabhängigen Parallelstarts bedient werden könnten. Die Nachfrage der Fluglinien ergäben bereits für das Eröffnungsjahr 2012 eine Nachfrage von 49 Starts in der Spitzenstunde. Die FBS rechnet in den kommenden Jahren mit weiter steigender Nachfrage. Um das geplante Verkehrsaufkommen von 360.000 Flugbewegungen auf zwei Pisten bewältigen zu können, sei es erforderlich, dass beide Bahnen unabhängig voneinander betrieben werden müssen.

Entscheidend für die weiteren Wachstumsmöglichkeiten des Berlin-Brandenburger Luftverkehrs seien die sogenannten Spitzenstunden. Diese liegen nach derzeitigem Planungsstand der Berliner Flughäfen bis zum Jahr 2015 in der Morgenstunde von 8 bis 9 Uhr sowie in der Abendstunde von 20 bis 21 Uhr – und nicht etwa in den für die Lärmbetrachtung sensibleren Nachtzeiten von 22 bis 24 Uhr und von 5 bis 6 Uhr. Ab 2015 rechnen die Berliner Flughäfen aufgrund des zu erwartenden Verkehrswachstums mit dem Auftreten einer dritten Spitze in der Mittagszeit zwischen 12 und 14 Uhr.

Aus Sicht der FBS bedeutet dies, dass die Festsetzung der Flugrouten diesen Grundvoraussetzungen der BBI-Planung folgen müsse, nicht aber die Flughafenplanung an jetzt diskutierte mögliche Flugroutenverläufe angepasst werden müsse. Die Diskussionen um die Flughafenplanungen seien jedoch mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum BBI hinfällig geworden. Die aktuelle, berechtigte Flugroutendiskussion dürfe nicht als Flughafendiskussion geführt werden.

An anderen großen deutschen Flughäfen setze die Deutsche Flugsicherung die Vorschriften für den unabhängigen Parallelbetrieb mit einem ganzen Bündel verschiedener Routenführungen um, die den spezifischen Anforderungen vor Ort (Sicherheit, Lärmschutz, Kapazität) Rechnung tragen. Eine solche Lösung benötigten die Berliner Flughäfen auch für den neuen Flughafen BBI. Die Optimierungen des Lärmschutzes der Flughafenanwohner und wirtschaftlicher Betrieb des Flughafens schlössen sich nicht aus. (jl)

Weitere Informationen:

Kommentare sind geschlossen.