BBI: Bretschneider unterstützt Vorschlag für Starts in Richtung Osten

Eichwalde, Schmöckwitz. Sollte der Vorschlag, der vergangenen Montag in der Fluglärmkommission diskutiert wurde, tatsächlich umgesetzt werden, wird es für Eichwalder und Schmöckwitzer wahrscheinlich künftig deutlich mehr Fluglärm geben. Demnach sollen die Jets, wenn sie am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) auf der südlichen Startbahn Richtung Osten abheben, weiter geradeaus fliegen und erst über dem Langen See auf einen südlicheren Kurs schwenken. Rainer Bretschneider, Staatssekretär des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, unterstützt diesen Vorschlag, wie er heute (21.1.2011) in einer Pressemitteilung verlauten ließ.

Etwa 35 Prozent der Starts erfolgen in Richtung Osten. Die Flugschneise wird sich etwa 50 Meter nördlich der Waldstraße über Berliner Gebiet befinden. Somit werden die startenden Maschinen auch im Eichwalder Ortskern, beispielsweise in der Bahnhofstraße deutlich hörbar sein. Durch dieses Startverfahren würde Zeuthen allerdings deutlich entlastet werden. Damit nach einer solchen Regelung geflogen werden kann, müsse das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) dies genehmigen, weil diese Regelung von internationalen Vorschriften abweicht. Der Vorteil sei, dass sich so die Zahl der von Fluglärm belästigten Menschen deutlich verringern ließe, heißt es in der Pressemitteilung.

Aus wirtschaftlichen Gründen hält die Flughafen Berlin Schönefeld GmbH am so genannten unabhängigen Parallelbetrieb auf beiden Startbahnen fest. Gemeint ist damit, dass Flugzeuge unabhängig voneinander gleichzeitig auf beiden Pisten starten können. Normalerweise müssen die Flugzeuge dabei relativ schnell nach dem Start ihren Kurs so ändern, dass sie einen größeren seitlichen Abstand voneinander zu bekommen. Die Kurslinien müssen um mindestens 15 Grad voneinander abweichen. Beim BBI betrage der Abstand der beiden Start- und Landebahnen ohnehin fast zwei Kilometer, so dass nach Meinung von Experten hier vom Grundsatz abgewichen werden könne, um etwas weiter geradeaus zu fliegen und erst dann abzudrehen. (jl)

Weitere Informationen:

• Pressemitteilung des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg im Wortlaut (21.1.2011)