Niebergall: „Südkurve wird die Zahl der vom Fluglärm Betroffenen reduzieren“

Pressekonferenz mit Hans Niebergall (links), Leiter der Berliner DFS-Niederlassung, Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission und Jens-Uwe Schade, Pressesprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft. (Foto: Jörg Levermann)
Pressekonferenz mit Hans Niebergall (links), Leiter der Berliner DFS-Niederlassung, Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission und Jens-Uwe Schade, Pressesprecher des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft. (Foto: Jörg Levermann)

Schönefeld. „Die so genannte Südkurve bei Starts Richtung Osten wird die Zahl der vom Fluglärm Betroffenen erheblich reduzieren“, erklärte Hans Niebergall, Leiter der Berliner Niederlassung der Deutschen Flugsicherung (DFS) vorgestern auf einer Pressekonferenz. Dadurch würden vor allem die Gemeinden Zeuthen und Schulzendorf deutlich entlastet. An Deutsch Wusterhausen mit dem Ortsteil Neu Diepensee werde man in rund 1,5 Kilometer Entfernung vorbei fliegen und so möglichst eine Neubelastung vermeiden. Von 114 Abflügen täglich Richtung Osten könnten 112 diese Route fliegen. Zwei Jets müssten bei Starts weiter geradeaus und um 15 Grad nach Süden abgeknickt fliegen. Dabei seien Parallelstarts, nach dem Münchener Modell nicht notwendig. Am Flughafen München gibt es dazu eine Sondergenehmigung, die im Gegensatz zu den internationalen Richtlinien bei bestimmten Flugsituationen den längeren Geradeausflug bei parallelen Starts auf beiden Pisten gestattet. Dass diese abschwenkende Kurve nach Süden geflogen werden kann, wollen die Planer der Flugrouten in einer Simulation zeigen. Dazu wolle man die Bürgermeister der Betroffenen Gemeinden Schulzendorf, Zeuthen und Eichwalde sowie von der Stadt Königs Wusterhausen nach Frankfurt einladen. Von dieser Variante könnten auch Eichwalder Bürger profitieren.

Eine abschließende Abstimmung über diese Flugrouten bei den Starts habe es aber noch nicht gegeben, sagte Kathrin Schneider, Vorsitzende der Fluglärmkommission. Dies solle am 28. März in einer Sondersitzung der Fluglärmkommission geschehen. Es seien sehr viele Prüfaufträge von der DFS bearbeitet worden. Man sei aber noch mitten in der Diskussion um verschiedene Varianten. Über eine Mögliche Belastung der Menschen in Neu Diepensee sei ausführlich diskutiert worden. Der Ort soll besonders berücksichtigt werden. Allerdings habe es auch dazu keine Abstimmung gegeben. Diese werde erst in der Sondersitzung erfolgen, erklärte Schneider.

So recht freuen über die Mögliche Wende in der Flugroutendiskussion konnte sich der Königs Wusterhausener Bürgermeister Lutz Franke nicht. „Ich vermisse noch immer die Verbindlichkeit der Aussagen zu den Flugrouten aus dem Planfeststellungsbeschluss“, sagte er auf Nachfrage der Eichwalder Nachrichten. Er sehe es zwar positiv, dass wenigstens Kompromissvorschläge bedacht würden. Dennoch denke er eher kritisch darüber, ob es dabei bleibe. Denn vor acht Wochen seien die Geradeaus-Routen nach dem Münchener Modell eine favorisierte Variante gewesen.

Karte mit ungefährem Verlauf der Südkurve

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