Seegrundstück an der Badewiese soll mit Freizeiteinrichtungen bebaut werden

Eichwalde. Große Bedenken äußerten Anwohner der Badewiese vergangene Woche Dienstag bei der Sitzung der Gemeindevertreter gegen die geplante Bebauung des Seegrundstücks an der Lindenstraße 4. Vor allem befürchteten sie hohe Lärmbelästigungen durch eine geplante Holzwerkstatt und noch mehr Freizeitgäste, die bis in die späte Nacht auf dem Grundstück am Zeuthener See feiern. Es seien bei den vorgelegten Ideen des Investor Cubus GmbH keine Maßnahmen für Lärmschutz und Sicherheit vorgesehen. Erst kürzlich habe es erneut eine Party mit hunderten junger Leute gegeben, die mit zerbrochenen Bierflaschen die Badewiese massiv verunreinigten.

„Sie müssen sich vor Augen führen, dass Sie womöglich gegen einen Großteil der Betroffenen entscheiden“, sagte Patrick Erley, Anwohner in der Lindenstraße mit Blick auf die anstehende Entscheidung der Gemeindeparlamentarier, einen Bebauungsplan für das Seegrundstück aufzustellen.

Es müsse zunächst ein Bebauungsbeschluss gefasst werden. Dann sei zu klären, welche Nutzungen nach dem Baurecht möglich seien, erklärte Michael Launicke. Im Rahmen der weiteren Entscheidungen seien auch Diskussionen und die Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen, versuchte der stellvertretende Bürgermeister die Anwohner zu beruhigen. „Wir sind erst am Anfang der Diskussion. Begleiten Sie diese Diskussion kritisch!“ appellierte Sven-Olaf Moch (WIE-Fraktion) an die skeptischen Anwohner.

Mit nur einer Gegenstimme votierten die Abgeordneten der Gemeindevertretung für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Seegrundstück Lindenstraße 4. (Foto: Jörg Levermann)
Mit nur einer Gegenstimme votierten die Abgeordneten der Gemeindevertretung für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Seegrundstück Lindenstraße 4. (Foto: Jörg Levermann)

Sabine Peter (Fraktion Linke/Siedler und Hausbesitzer) wollte mit einem Änderungsantrag die maximal bebaubare Fläche auf 30 Prozent begrenzen, stieß damit aber bei den übrigen Parlamentariern auf Ablehnung. „Dadurch könnten auch künftige Projekte auf dem Grundstück scheitern. Eine Flächeneinteilung ist jetzt hinderlich“, entgegnete ihr der Fraktionskollege Martin Kalkoff. Man wisse noch gar nicht, wie die gemeinedeigene Fläche künftig entwickelt werden solle, pflichtete Bärbel Schmidt (SPD) bei. Gemeint war damit jene Teilfläche des fast 5.000 Quadratmeter großen Grundstücks, die nicht an die Cubus GmbH verpachtet werden soll.

Das an die öffentlich zugängliche Badewiese angrenzende Grundstück wurde vor mehr als fünf Jahren von der Gemeinde für 550.000 Euro ersteigert.