Gemeinde entscheidet ohne Jugendliche über neuen Standort für Jugendklub

Eichwalde. Die Entscheidung, wo die Jugendarbeit der Gemeinde Eichwalde künftig ihr Domizil haben wird, findet unter Ausschluss der betroffenen Jugendlichen statt. Denn selbst die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments (KJP) blieben darüber uninformiert, dass die Gemeindeverwaltung Räume im Geschäftshaus in der August-Bebel-Allee 34 anmieten will.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Jugendzentrum in das Geschäftshaus in der August-Bebel-Allee 34 zieht. (Foto: Jörg Levermann)
Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Jugendzentrum in das Geschäftshaus in der August-Bebel-Allee 34 zieht. (Foto: Jörg Levermann)

Die KJP-Vorsitzende Nina Keutel hatte im August während der Sitzung des Gremiums nachgefragt. „Ich habe angesprochen, dass das KJP mit einbezogen werden sollte“, sagte Keutel. Martina Haase, Jugendsozialarbeiterin der Gemeinde Eichwalde, durfte aber zum Standort keine Informationen geben. Sie hatte von Bürgermeister Speer in dieser Sachfrage einen Maulkorb verpasst bekommen. Nina Keutel kann nicht verstehen, dass den Mitgliedern des Kinder- und Jugendparlaments so wenig Vertrauen entgegen gebracht wird.

„Ich kann diese Geheimniskrämerei gegenüber dem Kinder- und Jugendparlament nicht nachvollziehen“, sagte Barbara Winter, Patin des KJP, auf Nachfrage der Eichwalder Nachrichten. Schließlich hätte man einen Teil der Sitzung des KJP auch zur nichtöffentlichen Debatte erklären können, um wenigstens informieren zu können, so Winter weiter.

Die jungen Besucherinnen und Besucher des Jugendzentrums hingegen vertrauen voll und ganz auf Jugendsozialarbeiterin Haase. Zwar hatten die Jugendlichen bei ihr ebenfalls mehrfach nachgefragt, wo der neue Jugendklub entstehen soll, aber lediglich Informationen über die Größe der Räumlichkeiten erhalten. Dabei sitze sie immer zwischen den Stühlen, so Haase, sie müsse einerseits ihrem Arbeitgeber gegenüber loyal sein, sich aber andererseits für die Interessen der Jugendlichen einsetzen.

Anhand des Grundrisses der Räume und Außenanlagen hätten die betroffenen Jugendlichen sich mit Sicherheit stärker einbringen können in die Diskussion. Es ist eben die Frage, welchen Stil man in der Kommunalpolitik betreiben will: entweder mit oder ohne die Entscheidungskompetenz der betroffenen Jugendlichen.

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